Full text: Vom Wesen der Willensfreiheit

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jede, auch eine unbeabsichtigte EinfluBnahme auf die 
Gedankenrichtung des Beobachteten würde den zu er- 
forschenden Kausalzusammenhang stôren und die aus 
den Beobachtungen gezogenen Schlüsse fälschen. Ja, 
allein schon der Umstand, daB die Versuchsperson davon 
Kenntnis hat, daß sie beobachtet wird, kann bekannt- 
lich zu einer verhängnisvollen Fehlerquelle werden. 
Aber nicht allein in der Wissenschaft, auch im prak- 
tischen Leben machen wir fortwährend von der Voraus- 
setzung der Gültigkeit eines streng kausalen Determinis- 
mus Gebrauch. Denn im Verkehr mit unseren Mit- 
menschen richten wir unsere Handlungen immer dar- 
nach ein, daß eine bestimmte Äußerung unsererseits 
eine bestimmte Wirkung auf ihre Willensrichtung aus- 
üben soll. Je besser wir einen Menschen kennen, um 
So sicherer ist unser Urteil über sein Verhalten, und 
wenn er sich anders benimmt als wir erwarten, so schie- 
ben wir das nicht auf eine Lücke im Kausalzusammen- 
hang, sondern auf die Wirkung besonderer uns vorher 
nicht bekannter oder nicht genügend beachteter Um- 
stände. Auch solche Äußerungen, die wir als Willkür 
oder Laune bezeichnen, führen wir nicht auf einen 
Zufall, sondern immer auf eine bestimmte eigentümliche 
= Veranlagung der betreffenden Persönlichkeit zurück. 
In keinem Falle kommen wir vorwärts ohne die An- 
nahme einer durchgehenden Kausalität. 
III 
Bei unsern weiteren Überlegungen wird es für die 
Deutlichkeit von Vorteil sein, wenn wir ein spezielles 
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