DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR PHOTOGRAMMETRIE UND FERNERKUNDUNG
LANDESBERICHT 1988 - 1992
für den IGPF-Kongreß 1992 in Washington
nach den Kommissionsberichten von H.-P. Bähr
H.-J. Birkner
D. Fritsch
R. Bill
J. Peipe
H. Kantelhardt
K.A. Ulbricht
sowie einem Beitrag von J. Pietschner
redigiert von F.-W. Strathmann und E. Dorrer
EINLEITUNG UND VORBEMERKUNG
(Prof. Dr.-Ing. E. Dorrer, Prásident der DGPF)
Der vorliegende Bericht (in deutsch und englisch) über die Aktivitäten auf dem Gebiet der Photogrammetrie und Fernerkundung in
der Bundesrepublik Deutschland stammt im wesentlichen aus der Feder der durch die Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie
und Fernerkundung (DGPF) nominierten Landesberichterstatter. Die Kompilierung der zum Teil sehr heterogenen Einzelbeiträge
und ihre gegenseitige Anpassung erfolgte durch Dr. F.-W. Strathmann. Ihm gebührt hierfür besonderer Dank. Die Verantwortung
für den Inhalt der Beiträge liegt bei den einzelnen Berichterstattern.
Ein eigener Kurzbeitrag von Dr. J. Pietschner ist den Tätigkeiten in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik bis zur
Wiedervereinigung 1990 gewidmet. Seither haben im Zuge der sog. "Abwicklung" in der ehemaligen DDR neben vielen
Auflösungen mehrere Umwandlungen, Zusammenfassungen und Neugründungen wissenschaftlicher Institutionen stattgefunden, die
für Photogrammetrie und Fernerkundung von Bedeutung sind. Durch die Wiedervereinigung hat Deutschland auch die
Verantwortung für Kommission II übernommen, die 1988 in Kyoto, mit Prof. Dr. K. Szangolies als Kommissionspräsident, an die
damalige DDR übertragen worden war.
Die Photogrammetrie im klassischen Sinne macht derzeit einen technologisch bedingten Strukturwandel durch. Der Trend zur
vollständigen Digitalisierung erfordert eine Abkehr von der rein geometrisch-analytischen Denkweise hin zum Bildverstehen und
Maschinellen Sehen. Dadurch, daß die vergleichsweise junge Fernerkundung sich der Notwendigkeit geometrischer Aspekte zur
räumlichen Zuordnung geocodierter Information bewußt wird, wird die Symbiose Photogrammetrie und Fernerkundung immer
offenkundiger. Dies und die fortschreitende Computerisierung haben tiefgreifende Implikationen auf die Aus- und Fortbildung.
Der vorgegebene beschränkte Rahmen für den Bericht hat es den Berichterstattern besonders schwer gemacht, den Leistungsstand
unserer Fachdisziplin immer nach den Kriterien der Vollständigkeit und Objektivität darzustellen. Von Bedeutung ist, daß die
wesentlichen Arbeiten herauskommen. Möge der Bericht auf dem Kongreß 1992 in Washington D.C. im Jahr der Internationalen
Raumfahrt und zum 500. Geburtstag der Entdeckung Amerikas durch Columbus wohlwollende Aufnahme finden und zur
gegenseitigen Information in der Gemeinschaft der Fachkollegen beitragen.
trie in der Braunkohlenindustrie, Erarbeitung von Fallbeispie-
BERICHT FÜR DIE DDR len zur Nutzung der Fernerkundung und Anwendung der
(Doz. Dr. J. Pietschner) Photogrammetrie in der Architektur und im Bauwesen. Publi-
kationen zu diesen Themenbereichen sind u.a. Schöler (1989,
1. Vorbemerkung 1990) und Regensburger (1990). Die dabei genutzte Auswerte-
Die Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung der technik entsprach bezüglich ihrer digitalen Komponenten nicht
DDR mit ihren drei Fachausschüssen (Aerophotogrammetrie, dem fortgeschrittenen Entwicklungsstand. Demzufolge gab es
Interpretation der Daten der Fernerkundung, Indu- in dieser Zeit noch keine eigenständigen Entwicklungen zur
striephotogrammetrie) stellte ihre Tätigkeit im Herbst 1990 als digitalen Kartenherstellung und im GIS-Bereich.
Folge der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten ein
und orientierte ihre Mitglieder auf eine Mitarbeit in der DGPF. 3. Organisatorisches
Wichtigste Aktivität der Gesellschaft für Photogrammetrie und
2. Anwendungen Fernerkundung der DDR war nach Übernahme der wissen-
Die Jahre 1988 bis 1990 waren gekennzeichnet durch zentrale schaftlichen Leitung der Kommission II der IGPF die Vorbe-
Betriebe zur Luftbildaufnahme, Kartenherstellung auf photo- reitung und Durchführung des Symposiums "Progress in Data
grammetrischer Grundlage, Vermessung der Tagebaugeome- Processing and Analysis" in Dresden (KDT/GPF, 1990).
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