Full text: XVIIIth Congress (Part B5)

  
82 Bilder auf einer in die Kamera integrierten PCMCIA- 
Disk gespeichert werden. Die Messung der abgebildeten 
Targets erfolgt mit Hilfe eines robusten und schnellen 
‘Template Matching' Verfahrens. Die Bündelausglei- 
chung schließt eine Simultankalibration der verwendeten 
Kamera ein (Wester-Ebbinghaus, 1991). 
3.3 Photogrammetrische Punktbestimmung 
Vorarbeiten: Vor Durchführung der photogrammetri- 
schen Aufnahme wurde der Prüfling mit kreisrunden, 
retroreflektierenden Marken (Retrotargets) versehen. Die 
49 Targets wurden gleichmáBig verteilt als 7 x 7 Raster 
auf der Tür angebracht. Zur Automatisierung des photo- 
grammetrischen MeBprozesses dienten 4 zusätzliche 
codierte Targets. Die Definition des Objektkoordinaten- 
systems bzw. des Maßstabes erfolgte über ein kalibriertes 
Koordinatenkreuz aus Invar mit darauf angebrachten 
Retrotargets. Das Kreuz wurde vor dem Prüfling posi- 
tioniert. 
Aufnahme: Die Tür wurde von jeweils 5 Positionen aus 
dem Stand und 5 Positionen aus der Hocke aufgenom- 
men. In jeder Position wurde die Kamera zusätzlich um 
90° verkantet, um sie im Zuge der nachfolgenden Bün- 
delausgleichung simultan zu kalibrieren. Das Maßstabs- 
kreuz wurde nach der vierten Aufnahme entfernt, um 
Verdeckungen von Targets auf der Tür zu vermeiden. 
Insgesamt wurden 20 Bilder aufgenommen. 
Auswertung: Die Orientierung der ersten 4 Aufnahmen 
erfolgte über das abgebildete Maßstabskreuz. Ein räumli- 
cher Vorwärtsschnitt lieferte Näherungswerte für die 
Objektkoordinaten der übrigen Targets. Die Orientie- 
rungen aller weiteren Bilder wurden mit Hilfe der 4 co- 
dierten Targets berechnet. Das für die Bildmessung 
eingesetzte Template Matching - Verfahren lieferte 
Meßgenauigkeiten zwischen 1/30 Pixel bis 1/80 Pixel. 
Die abschließende Bündelausgleichung ergab Genauig- 
keiten im Objektraum von 15-20 um lateral und 25 um 
in der Tiefe. 
3.4 Messung mit Streifenprojektionssystem 
Die Meßaufnahme der Tür mit den darauf befindlichen 
Retrotargets stellte besondere Anforderungen an die 
Objektbeleuchtung. Zur Projektion des Streifenmusters 
wird standardmäßig eine Xenon-Hochleistungslicht- 
quelle (300 Watt) verwendet. Die Grauwertbildaufnahme 
der Retrotargets erfordert jedoch eine Lichtquelle in 
unmittelbarer Nähe der CCD-Kamera. Hierzu wurde 
eigens ein LED-Leuchtring konstruiert, der zentrisch zur 
Objektivachse befestigt, für eine gleichmäßige Ausleuch- 
tung der Retrotargets ohne störende Reflexionen an der 
Objektoberfläche sorgt. Der Meßablauf gestaltete sich 
wie folgt: Das Meßobjekt wurde zunächst in die erste 
Position gebracht. Es erfolgte eine Streifenmessung unter 
Zuhilfenahme der Projektorbeleuchtung. Danach wurde 
der Projektor ausgeschaltet, die LED-Beleuchtung 
eingeschaltet, und es wurde in der gleichen Position ein 
Grauwertbild (ohne Streifen) aufgenommen. Danach 
wurde das MeBobjekt in die nächste Position verschoben 
und die oben beschriebene Aufnahmeprozedur wieder- 
holt. Nach Abschluß aller MeBaufnahmen lagen pro 
Position ein Grauwertbild und ein pixelsynchrones 
Hóhenbild (Zeta) vor. Abb. 3 zeigt ein solches Hóhenbild 
der PKW-Tür aus der Streifenprojektionsmessung. Mit 
Hilfe der Kalibrationsdaten des StreifenmeBsystems 
wurden pro Mefansicht die xyz-Koordinaten im jeweils 
lokalen Modellkoordinatensystem berechnet. 
    
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Fig.3: 3D-view of a car door after fringe projection 
(Field of View = 40 cm x 40 cm) 
3.5 Verknüpfung der Mefszenen 
Absolut-Genauigkeit: Die Genauigkeiten der Target 
messung (Template Matching) in den Grauwertbildem 
des StreifenmeBsystems ergaben Werte zwischen 1/10 
und 1/20 Pixel. Das entspricht 0.04 mm - 0.08 mm im 
Objektraum. Die Genauigkeiten nach der räumlichen 
Ähnlichkeitstransformation der Einzelmodelle in das 
Objektkoordinatensystem lassen sich anhand der trans- 
formierten Targetkoordinaten im Vergleich zu den pho- 
togrammetrisch bestimmten Referenzwerten ermitteln. 
Das beschriebene a-posteriori-Korrekturmodell wurde 
hierbei bereits berücksichtigt. Die Standardabweichun- 
gen in lateraler Richtung (0.31 mm « sX(sY) « 0.55 
mm) sowie in Z-Richtung (0.10 mm < sZ < 0.15 mm) 
ergeben Punktgenauigkeiten im Objektraum, die im 
Subpixelbereich der lateralen Auflósung des Streifenpro- 
jektionssystems liegen. Zur Berechnung der Parameter 
360 
International Archives of Photogrammetry and Remote Sensing. Vol. XXXI, Part B5. Vienna 1996 
  
  
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