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Statik eines beliebigen Punktsystems. 131
gleichung für das Gleichgewicht. Kann der Körper zugleich längs
der Drehungsachse gleiten, so kommt. ein zweiter Freiheitsgrad
dazu und mit ihm eine zweite Gleichgewichtsbedingung. So geht
es, wie wir im nächsten Kapitel sehen werden, ganz allgemein
weiter.
Wenn der Körper um einen festen Punkt frei drehbar ist, so
machen wir diesen Punkt zum Koordinatenanfangspunkt O. Dann
wird die in O angreifende Resultierende $$ durch den Zwang auf-
gehoben, und für das Gleichgewicht ist hinreichend und notwendig
die Bedingung:
X = X, Sl = 9. (312)
Das sind drei Gleichungen zwischen den Komponenten der
treibenden Kräfte und den Koordinaten ihrer Angriffspunkte.
Wir werden sehen, daß ein solcher Körper auch drei Frei-
heitsgrade besitzt. Ist 9t von Null verschieden, so bewirken die
treibenden Kräfte eine Drehung des Körpers um O. Daher wird
das statische Moment % eines Kräftesystems in bezug auf einen
Punkt O auch das „Drehungsmoment“ der Kräfte um diesen Punkt
genannt.
Zweites Kapitel. Statik eines beliebigen Punktsystems.
$ 92. Wir wollen jetzt die Gesetze der Statik eines starren
Körpers verallgemeinern auf den Fall eines beliebigen Systems
materieller Punkte, und stellen uns zu diesem Zwecke zunächst
die Aufgabe, die Bedingungen für das Gleichgewicht eines Systems
von » Massenpunkten anzugeben, auf welche gegebene treibende
Kréfte 51, 2) ..., In wirken, und deren Bewegung von vornherein
gewissen Beschränkungen unterworfen ist. Diese Beschränkungen
denken wir uns dargestellt durch eine gewisse Anzahl p von Glei-
chungen zwischen den Koordinaten der Punkte. Dann gehört als
spezieller Fall hierher sowohl die Statik eines einzigen materiellen
Punktes, die wir im ersten Teil behandelt haben, als auch die
Statik eines starren Körpers, da ein starrer Körper nichts anderes
ist als ein System von Punkten, deren Entfernungen konstant ge-
halten werden.
Das angenommene System besitzt 3n — p Freiheitsgrade; denn
von den gesamten 3% Koordinaten sind nur 3% — % frei veränder-
lich, die übrigen p sind durch die vorgeschriebenen Bedingungen
bestimmt. Die Zahl p kann nicht gróffer sein als 3n. Im Grenz-
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