Full text: Einführung in die allgemeine Mechanik (1. Band)

   
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daß man den materiellen Punkt sich auf einer festen, genau hori- 
zontalen Ebene, z. B. auf der Fläche eines gehörig großen Billards, 
bewegen läßt. Dann ergibt das Experiment, daß der materielle 
Punkt, z. B. eine Billardkugel, sich in' gerader Linie mit allmäh- 
lich abnehmender Geschwindigkeit bewegt. Die Geschwindigkeits- 
abnahme erfolgt aber um so langsamer, je freier von Rauhigkeiten 
die ebene Unterlage ist; auf einer recht glatten Eisfläche ist die 
Geschwindigkeitsabnahme schon ungemein viel geringer als auf 
einem Billardtuch. Daraus ist zu schließen, daß auf einer absolut 
ebenen Fläche, bei welcher besondere, durch die Rauhigkeit und 
die damit stets verbundene Abschleifung und Erwärmung bedingte 
Oberflächenerscheinungen ausgeschlossen sind, die Geschwindig- 
keitsabnahme Null, d. h. die Geschwindigkeit konstant sein würde. 
Daher beantworten wir die oben gestellte F rage dahin, daf ein 
allen Bewegungsursachen entzogener materieller Punkt 
sich gleichfôrmig und geradlinig, nach Gleichung (2), bewegt. 
(Prinzip der Trägheit oder des Beharrungsvermögens, Newtons 
erstes Axiom.) 
Die vorstehende Ableitung soll keineswegs einen Beweis des 
Trägheitsprinzips vorstellen, sondern sie soll nur einen Weg schil- 
dern, auf dem man zur Aufstellung dieses Prinzips gelangen kann. 
Der Beweis des Prinzips kann einzig und allein in den Bestäti- 
gungen gesucht werden, die seine zahllosen Anwendungen gefunden 
haben. Seine Bedeutung liegt eben darin, daß es die Summe aller 
auf diesem Gebiete gesammelten Erfahrungen in einem einzigen 
Satz zum Ausdruck bringt. 
Auf der anderen Seite darf man das. Prinzip der Trägheit 
weder als selbstverständlich noch als bloße Definition betrachten; 
denn es enthält eine bestimmte physikalische Behauptung, deren 
Richtigkeit durch Experimente bis zu einem sehr hohen Grade von 
Genauigkeit geprüft werden kann. 
$ 8. Nehmen wir jetzt den Fall, daß ein ursprünglich voll- 
kommen isolierter, also gleichförmig und geradlinig bewegter 
materieller Punkt, etwa eine Kugel auf absolut glatter horizon- 
taler Ebene, durch eine Bewegungsursache in der Richtung seiner 
Bewegung beschleunigt oder verzögert wird. Wenn wir die 
Geschwindigkeitsänderung durch unsere Muskeln hervorbringen, 
indem wir z. B., im Falle der positiven Beschleunigung, die Kugel 
von hinten her schieben, oder, im Falle der negativen Beschleuni- 
gung, die Kugel von vorn her hemmen, so spüren wir ein Gefühl 
      
   
  
  
    
  
     
   
   
   
   
   
   
   
    
    
    
     
   
    
   
   
   
   
     
     
    
   
    
    
   
   
	        
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