Full text: Einführung in die allgemeine Mechanik (1. Band)

  
10 I. Teil 1. Kapitel. 
der Anstrengung, das sich als unmittelbare Sinnesempfindung nieht 
näher definieren läßt, dessen Stärke. aber sicherlich mit der Größe 
der hervorgebrachten Beschleunigung in einem kausalen Zusammen- 
hang steht. 
Wir wollen daher als Maß für die Ursache der Beschleunigung 
die Empfindung unseres Muskelsinnes benutzen und dementsprechend 
die Ursache der Beschleunigung als die ,Kraft^ X bezeichnen, 
welche wir auf die Kugel ausüben. Der Versuch lehrt uns dann, 
daß einer stärkeren Muskelempfindung, also einer größeren Kraft X, 
eine größere Beschleunigung & entspricht, und daß sich die Richtung 
der Beschleunigung mit der Richtung der Kraft umkehrt. Für X==0 
ist ?; — 0, nach dem Trägheitsprinzip. 
Weiter. können wir in der Feststellung des Zusammenhanges 
zwischen Kraft und Beschleunigung auf experimentellem Wege 
nicht kommen, weil unsere Muskelempfindungen viel zu unbestimmt 
und schwankend sind, um ein exaktes Maß für die Größe der aus- 
geübten Kraft zu liefern. Daher ergänzen wir jetzt die Lücke 
durch eine schärfere Definition. Wir setzen nämlich die Kraft X 
nach Größe und Vorzeichen proportional der durch sie 
bewirkten Beschleunigung à. (Zweites „Axiom‘ von Newton.) 
Wir dürfen dies tun, weil die neue Festsetzung, soweit eine experi- 
mentelle Prüfung überhaupt möglich ist, übereinstimmt mit dem 
schon vorher festgelegten, aus der Muskelempfindung abgeleiteten 
Zusammenhang zwischen X und <«. Außerdem gewährt sie den 
Vorteil, den wir sogleich benutzen wollen, daß wir sie unmittelbar 
auch übertragen können auf den allgemeinen Fall, daß die Be- 
schleunigung gar nicht durch unsere Muskeln, sondern durch irgend- 
einen anderen Körper hervorgerufen wird, so daß von einer Sinnes- 
empfindung dabei gar keine Rede ist. Wir bezeichnen also nun 
ganz allgemein bei, jeder beliebigen Bewegung die Ursache der 
Bewegung als Kraft und setzen ihre Größe proportional der durch 
sie bewirkten Beschleunigung. Dieselbe entspricht derjenigen An- 
strengung, die wir verspüren würden, wenn wir die nämliche Be- 
wegung, anstatt durch den sie verursachenden Körper, durch unsere 
Muskeln hervorrufen würden. 
Es liegt hier die Frage nahe, ob es nicht einfacher und daher 
rationeller wäre, die Kraft von vornherein durch die Beschleuni- 
gung zu definieren, und nicht erst den Umweg über die Muskel- 
empfindung zu machen. Dagegen ist aber zu bemerken, daß der 
Begriff der Kraft doch etwas ganz anderes ist als der der Be- 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
     
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