Full text: Einführung in die allgemeine Mechanik (1. Band)

   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
    
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
   
  
Bewegung auf einer Geraden, 11 
nicht schleunigung, und daß man dem Inhalt dieses Begriffs viel näher 
röße kommt, wenn man ihn mit dem Muskelsinn, als wenn man ihn mit 
men der Beschleunigung in Zusammenhang bringt. Dies wird sich sowohl 
im nächsten Paragraphen als auch wiederholt bei späteren Gelegen- 
gung heiten, z. B. bei der relativen Bewegung (8 57), deutlich zeigen. 
hend Übrigens ist diese Art, einen fundamentalen physikalischen 
men, Begriff dadurch zu definieren, daß man ihn erst auf eine Sinnes- 
lann, empfindung zurückführt, und hierauf die erste primitive Definition 
ft X, durch eine zweite, schürfere ergünzt und verfeinert, die in der 
tung Physik allgemein iibliche und wohl auch einzig mogliche. So de- 
cem finiert man z.B. den Wärmegrad eines Körpers zunächst durch den 
Würmesinn, die Farbe eines Lichtstrahls zunächst durch den Farben- 
nges sinn. Für exakten Gebrauch müssen aber diese Definitionen verfeinert 
Vege werden, und dies geschieht jedesmal durch Zurückführung auf eine 
immt genaueren Messungen zugängliche Erscheinung: bei der Wärme auf 
aus- die Volumenánderung (Thermometer), bei der Farbe auf die Wellen- 
iücke länge (Interferenzstreifen) "Wollte man, wie die Kraft direkt durch 
ft X die Beschleunigung, so die Wärme direkt durch die Volumenände- 
sie rung, oder die Farbe direkt durch die Wellenlänge definieren, so 
ton.) würden diese Begriffe gerade diejenige Bedeutung verlieren, welche 
peri- sie der genaueren Erforschung wert gemacht hat, und welche, was 
dem noch wichtiger ist, der Weiterbildung der physikalischen Theorien 
teten den Weg ebnet. 
| den In der Tat ist auch die auf der Beschleunigung beruhende 
elbar Kraftdefinition noch nicht die endgültige, sondern einer weiteren 
| Be- Verbesserung und Verallgemeinerung fihig, wie sich weiter unten 
rend- (§ 124) ergeben wird. 
nnes- $ 9. Das einfachste wäre es offenbar, die Kraft X nicht nur 
| nun proportional, sondern direkt gleich der Beschleunigung 4; zu setzen. 
| der Aber dadurch würden wir in einen Widerspruch mit der primären, 
lurch auf dem Muskelsinn beruhenden Definition der Kraft geraten, denn 
| Àn- dann müfte eine bestimmte Kraft unter allen Umstünden eine be- 
> Be- stimmte Beschleunigung hervorbringen. Nehmen wir nun zwei 
nsere Kugeln, eine aus Holz, die andere aus Eisen, etwa von gleicher 
Größe, die sich beide mit der nämlichen konstanten Geschwindig- 
laher keit auf einer glatten horizontalen Ebene bewegen. Dann lehrt 
euni- der Versuch, daß es einer größeren Anstrengung bedarf, um die 
skel- eiserne, als um die hölzerne Kugel in bestimmter Weise zu be- 
3 der schleunigen oder zu verzôgern. Wir sagen daher, daß die eiserne 
- Be- Kugel „träger“ ist als die hölzerne und müssen in die Beziehung 
  
	        
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