12 I. Teil. 1. Kapitel.
zwischen Kraft und Beschleunigung noch eine (positive) Propor-
tionalitütskonstante m aufnehmen:
du dèx
qim
welche durch die Beschaffenheit des bewegten materiellen Punktes
($2) bestimmt ist. Da für die trügere Kugel zur Erzielung einer be-
stimmten Beschleunigung eine größere Kraft erforderlich ist, so ist
für sie m größer; wir nennen daher allgemein m die träge Masse
des materiellen Punktes. Diese ist natürlich für alle verschieden-
artigen Bewegungen des Punktes und für alle verschiedenartigen
Kräfte, die auf ihn wirken, die nämliche.
Als Einheit der Masse m nehmen wir die Masse eines ganz
bestimmten Körperindividuums, nämlich den tausendsten Teil der
Masse des in Paris aufbewahrten Normalstücks aus Platin, und
nennen dieselbe 1 g (Gramm). Sie ist sehr angenähert gleich der
Masse von 1 ccm Wasser bei 4° C.
Durch die Einheit der Masse ist natürlich nach (8) auch die
Einheit der Kraft bestimmt, und zwar besitzt eine Kraft die Di-
mension:
(82) je
Die Einheit der Kraft im cm-g-sec-System wird ein Dyn oder
eine Dyne genannt.
$ 10. Als erste Anwendung der Grundgleichung (8) behandeln
wir die Bewegung eines vertikal nach oben geworfenen materiellen
Punktes im luftleeren Raume. Nachdem der Punkt abgeschleudert
und nun sich selber überlassen ist, wirkt auf ihn nur die An-
ziehungskraft der Erde, die wir das ,Gewicht“ G des Punktes
nennen und als konstant betrachten, und zwar in vertikaler Rich-
tung nach unten. Legen wir also die positive x-Achse in die Rich-
tung nach oben, so ist:
(8) X=mü= m
und dies in (8) eingesetzt, ergibt:
du
Integriert:
mu = — Gt+C.
Die Integrationskonstante C kann berechnet werden, wenn
für eine bestimmte Zeit £, z. B. für den Anfangswert /— 0, die
Geschwindigkeit 4 bekannt ist. Nennen wir die (positive) Anfangs-
C c Bm oC eS oc o A
f
S CD o cS