14 I. Teil. 1. Kapitel.
materiellen Punktes den Inbegriff seiner Lage und seiner Ge-
schwindigkeit.
Die vorstehenden Fallgesetze sind zuerst durch Galilei ex-
perimentell festgestellt worden. Derselbe fand überdies, daß der
Quotient > fiir alle materiellen Punkte der nämliche ist, daß also,
wenn: s
(14) 5 9
gesetzt wird, die Größe g, die Beschleunigung der Schwere, nicht
von m abhängt. Dagegen ist g an verschiedenen Orten etwas
verschieden, und zwar nimmt g vom Aquator der Erde nach den
Polen hin zu, nämlich von 978 Iss] bis 983,2 | m
Daher ist auch das Gewicht G = mg eines bestimmten mate-
riellen Punktes an verschiedenen Orten der Erde verschieden.
Das Gewicht von 1g betrügt am Aquator 978 Dyn, an einem Pol
983,2 Dyn. :
§ 11. Der Umstand, daB die Schwerebeschleunigung g eines
materiellen Punktes unabhängig ist von seiner Masse, liefert eine
sehr genaue Methode zur Messung von Massen.
Man denke sich an den beiden Enden einer über eine feste
Rolle laufenden Schnur zwei genau gleiche Gefäße befestigt, und
in das eine Gefäß einen materiellen Punkt mit der Masse m ge-
legt, in das andere Gefäß aber eine gewisse Menge Wasser von
der Masse m’ gegossen.
Dann wird die Rolle sich nach derjenigen Seite zu drehen
beginnen, auf welcher die Schnur stärker angezogen wird, auf
welcher also, nach der Definition $ 8, die größere Kraft wirkt; sie
wird daher dauernd in Ruhe bleiben, wenn die Kräfte gleich sind,
d.h. wenn das Gewicht G des materiellen Punktes gleich ist dem
Gewicht G' des eingegossenen Wassers, oder nach (14), wenn:
m= wi.
Nun ist m’ nach $ 9 gleich dem Volumen des Wassers in ccm;
also erhalten wir den Satz: Die Masse eines materiellen Punktes
ist gleich dem Wasservolumen, welches ihm das Gleichgewicht
hält. Auf die Größe der Schwerebeschleunigung g kommt es mithin
dabei gar nicht an: ein materieller Punkt wiegt überall gleich-
viel Gramm, da das Gewicht G des Punktes sich von Ort zu Ort
gerade in demselben Verháültnis ándert, wie das Gewicht G' des
km BR AY DO MG med