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h-
Relative Bewegung,
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nicht nur eine additiye Konstante, sondern, da sie quadratisch von
der Geschwindigkeit abhängt, sogar eine lineare Funktion der
Geschwindigkeit vollkommen unbestimmt!
Man ersieht daraus,
wie notwendig es ist, bei allen Rechnungen mit mechanischen
Größen das zugrunde gelegte Bezugssystem genau zu charakteri-
sieren; sobald dies aber geschehen ist, verschwindet natürlich jede
Unbestimmtheit.
$ 60. Eine weitere Anwendung der Gleichungen (193) wollen
wir auf die Planetenbewegung machen, indem wir zunáchst, wie
in 8 55 geschildert, die Sonne als frei beweglich ansehen, mit den
Koordinaten ze, yo 29 und die Bewegung des Planeten in bezug
auf einen auf der Sonne befindlichen Beobachter B' untersuchen.
Die Richtungen der gestrichenen Koordinatenachsen seien denen
der ungestriehenen parallel Zwar sind uns hier z,, yy z, nicht
von vornherein als Funktionen der Zeit gegeben, aber wir kónnen
diese Groflen leicht mit Hilfe der Bewegungsgleichungen fiir die
Sonne finden. Denn nach dem Prinzip von Wirkung und Gegen-
wirkung ist die von dem Planeten m auf die Sonne w wirkende
Anziehungskraft gleich und entgegengesetzt der von der Sonne
auf den Planeten wirkenden Kraft X, Y, Z, also:
ui = — X, ....
und dies in (193) eingesetzt, ergibt:
© ? ©
m XX.
und nach (192):
m — :
Nun ist nach (84) und (191):
Xe 7.00, a
72 y?
wobei:
mn? + y? + E
folglich lauten die Gleiehungen für die relative Bewegung:
m(u + m) x
mu — — f -
72
X Ud m ue
(195)
(196)
Dies ist die Bewegung eines materiellen Punktes mit der
Masse m, der von einem ruhenden, im Koordinatenanfangspunkt
liegenden Zentrum mit der Masse #7 + m nach dem Gravitations-
gesetz angezogen wird. Durch diesen Satz sind die Gesetze der
relativen Planetenbewegung zurückgeführt auf die in den Para-
graphen 52 bis 54 abgeleiteten Gesetze der absoluten Planeten-