76 I. Teil. 5. Kapitel.
bewegung. Daß statt des Faktors u der größere Faktor @ + m
auftritt, wodurch die Anziehungskraft der Sonne stärker erscheint,
als sie in Wirklichkeit ist, rührt natürlich daher, daß der Planet
der Sonne sich etwas stärker nähert, wenn die Sonne frei beweg-
lich ist, als wenn die Sonne fest ist.
Wir können aber noch einen Schritt weitergehen. Es hindert
nichts, genau dieselbe Betrachtung und Rechnung anzustellen für
die Bewegung der Sonne relativ zu einem auf dem Planeten be-
findlichen Beobachter. Denn über das Größenverhältnis der Massen
u und m haben wir keine beschrünkende Voraussetzung eingeführt.
Deshalb läßt sich unmittelbar folgender Satz aussprechen:
Für einen auf dem Planeten befindlichen Beobachter bewegt sich
die Sonne in einer Ellipse (der Ekliptik), in deren einen Brenn-
punkt der Planet sich befindet, gemäß dem Prinzip der Flächen,
genau so, als ob der Planet fest würe und die Masse u + m be-
säße. Diese Ellipse ist natürlich an Größe und Form dieselbe,
wie die der Planetenbahn relativ zur Sonne.
$ 61. Um den irdischen Verhältnissen, auf die wir nun ein-
mal bei allen unseren Beobachtungen angewiesen sind, noch näher
zu kommen, untersuchen wir jetzt die
y y Bewegungsgleichungen eines materiellen
Punktes für ein mit konstanter positiver
Winkelgeschwindigkeit o rotierendes
Koordinatensystem, indem wir zunächst
x' den Anfangspunkt 0’ des rotierenden
Systems mit dem Anfangspunkt O, und
x die Drehungsachse z' mit der z-Achse
Fig. 12. des ruhenden Systems zusammenfallen
lassen. Ist dann ¢ der Winkel der
z-Achse mit der æ-Achse, so haben wir (Fig. 12):
Qq,-— 608 9, ge sin 9, 717-0,
(197) d4— — Sin 9, = COS, = 0,
az=10, B,= 0, Ya= 1,
wobei gesetzt werden kann:
(198) Em dp.
Dann ergibt sich aus den Gleichungen (181):
qx — cos 9 -- y sin g,
(199) y — — £ Sin 9 + y cos 9,
,
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