Weltbildes gewöhnt hat. Warum aber gerade diese und
keine anderen Gesetze bestehen, bleibt für ihn ebenso wun-
derbar und unerklàrlich wie für das Kind. Wer diesen Sach-
verhalt nicht einsieht, der verkennt seine tiefe Bedeutung,
und wer es so weit gebracht hat, daß er sich über nichts
mehr wundert, der zeigt damit nur, daß er es verlernt hat,
gründlich nachzudenken.
Bei Lichte betrachtet müssen wir mit Fug und Recht als
erstes Wunder die Tatsache verzeichnen, daß wir überhaupt
in der Natur Gesetzmäßigkeiten vorfinden, die für die Men-
schen aller Länder, Völker und Rassen genau die gleichen
sind. Das ist eine Tatsache, die durchaus nicht selbstver-
ständlich ist. Und die folgenden einzelnen Wunder sind, daß
diese Gesetze zum großen Teil einen Inhalt haben, wie wır
ihn uns. vorher niemals hätten träumen lassen können.
So steigert sich mit der Entdeckung jedes neuen Ge-
setzes das Wunderbare im Aufbau des Weltbildes. Das gilt
bis auf die wissenschaftliche Forschung des heutigen Tages,
die unausgesetzt Neues bringt. Man denke nur an die Ge-
heimnisse der kosmischen Ultrastrahlung, oder an die rät-
selhaften Atomspaltungen, oder auch an die Enthüllungen
des Elektronen-Mikroskops. Für den wissenschaftlichen
Forscher ist es immer ein beglückendes Ereignis und eın
frischer Antrieb zur Arbeit, wenn er auf ein neues Wunder
stößt, ganz nach der Art des Kindes, und er bemüht sich
um dessen Aufklärung durch vielfache Wiederholung der
nämlichen Experimente mittels seiner feinen Messungs-
instrumente nicht anders als das Kind mit seiner primi-
tiven Klapperbüchse.
Doch wir wollen nicht vorgreifen, sondern wollen zu-
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