hinauskommt, an die Stelle einer bunten subjektiven Man-
nıgfaltigkeit eine feste objektive Ordnung, an die Stelle
des Zufalls das Gesetz, an die Stelle des wechselnden
Scheins das bleibende Sein zu setzen.
Man bezeichnet daher die Welt der Gegenstände im
Gegensatz zur Sinnenwelt auch als die reale Welt. Doch
mub man mit dem Wort ,,real' vorsichtig sein. Man darf
es hier nur in einem vorläufigen Sinn verstehen. Denn mit
diesem Wort verbindet sich die Vorstellung von etwas ab-
solut Bestándigem, Unveránderlichem, Konstantem, und
es wäre zuviel behauptet, wenn man die Gegenstände des
kindlichen Weltbildes als unveränderlich hinstellen würde.
Das Spielzeug ist nicht unveränderlich, es kann zerbrechen
oder auch verbrennen, die Lampenglocke kann in Scherben
gehen, und dann ist es mit ihrer Realitát in dem genannten
Sinne vorbei.
Das klingt selbstverstándlich und trivial. Aber es ist
wohl zu beachten, daß beim wissenschaftlichen Weltbild,
wo die Verhältnisse, wie wir sahen, ganz ähnlich liegen,
dieser Tatbestand keineswegs als selbstverständlich emp-
funden wurde. Wie nämlich für das Kind in seinen ersten
Lebensjahren das Spielzeug, so waren für die Wissenschaft
durch Jahrzehnte und Jahrhunderte hindurch die Atome
das eigentlich Reale in den Vorgängen der Natur. Sie
waren es, die beim Zerbrechen oder Verbrennen eines
Gegenstandes unverändert die nämlichen blieben und da-
her das Bleibende in allem Wechsel der Erscheinungen dar-
stellten. Bis sich zur allgemeinen Überraschung einesTages
herausstellte, daß auch die Atome zertrümmert werden
können. Wir wollen daher, wenn wir im folgenden von der
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