bleiben. Diese Vorgänge sind freilich bisher noch verhält-
nısmäßig wenig erforscht.
Eine spezielle Berechnung hat ergeben, daß auf diese
Weise in einem Kubikmeter Uranoxydpulver innerhalb
einer Zeit von weniger als einhundertstel Sekunde ein
Energiebetrag entwickelt wird, der ausreicht, um ein Ge-
wicht von einer Milliarde Tonnen 27 km hochzuheben. Das
ist ein Betrag, der die Leistungen aller großen Kraftwerke
der ganzen Welt auf viele Jahre hinaus ersetzen könnte.
Wenn auch zur Zeit noch nicht die Rede davon sein
kann, einen solchen stürmischen Atomspaltungsprozeß
technisch verwertbar zu gestalten, so öffnet sich hier doch
eine ernsthaft zu nehmende Möglichkeit, und wenn wir an
die mit der Flugtechnik, dem Rundfunk, dem Fernsehen
erzielten Erfolge denken, so werden wir auch den Gedan-
ken an die Konstruktion der Uranmaschine nicht zu den
bloßen Utopien rechnen. Vor allem käme es darauf an, den
Prozef nicht explosionsartig erfolgen zu lassen, sondern
seinen Zeitablauf durch geeignete chemische Mittel so weit
zu bremsen, daf) die Geschwindigkeit der Energieabgabe
nicht über ein bestimmtes Maß hinausgeht. Sonst könnte
es passieren, daß sie für die betreffende Örtlichkeit, ja für
unseren ganzen Planeten zu einer gefährlichen Kata-
strophe werden würde.
Angesichts solcher Möglichkeiten wird vielleicht man-
cher von denen, die sich das Wundern mit der Zeit gänzlich
abgewöhnt haben, Veranlassung nehmen, es von neuem zu
lernen. Und in der Tat: der unermeßlich reichen, stets sich
erneuernden Natur gegenüber wird der Mensch, soweit er
auch in der wissenschaftlichen Erkenntnis fortgeschritten
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