Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
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Die Entstehung und Entwicklung der Quantentheorie 
  
Theorie die großen Prinzipien der Thermodynamik auch in 
der Quantentheorie ihren zentralen Platz nicht nur un- 
angetastet behaupten, sondern sogar entsprechend erweitern 
werden. Was bei der Begründung der klassischen Thermo- 
dynamik die Gedankenexperimente bedeuteten, das bedeutet 
einstweilen in der Quantentheorie die Adiabatenhypothese 
von P. Ehrenfest (41), und wie R. Clausius als Ausgangs- 
punkt für die Messung der Entropie den Grundsatz einführte, 
daß zwei beliebige Zustände eines materiellen Systems bei 
passender Behandlung durch reversible Prozesse ineinander 
übergeführt werden können, so eröffnen uns die neuen Ideen 
von Bohr einen ganz entsprechenden Weg in das Innere 
des von ihm erschlossenen Wunderlandes. 
Im einzelnen ist es besonders eine Frage, von deren er- 
schöpfender Beantwortung wir nach meiner Meinung eine 
weitgehende Aufklärung erwarten dürfen. Was wird aus der 
Energie eines Lichtquantums nach vollendeter Emission? 
Breitet sie sich bei ihrer weiteren Fortpflanzung im Sinne der 
Huygensschen Wellentheorie nach verschiedenen Rich- 
tungen aus, indem sie einen stets größeren Raum einnimmt, 
in endlos fortschreitender Verdünnung? Oder fliegt sie im 
Sinne der Newtonschen Emanationstheorie wie ein Projektil 
in einer einzigen Richtung weiter? Im ersteren Falle würde 
das Quantum niemals mehr imstande sein, seine Energie auf 
eine einzige Raumstelle so stark zu konzentrieren, daf sie 
dort ein Elektron aus seinem Atomverband lósen kann, im 
zweiten Fall würde der Haupttriumph der Max wellschen 
Theorie: die Kontinuität zwischen dem statischen und dem 
dynamischen Felde und mit ihr das bisherige volle Verständnis 
für die bis in die feinsten Einzelheiten durchforschten Inter- 
ferenzphànomene, geopfert werden müssen — beides für den 
heutigen Theoretiker sehr unerfreuliche Konsequenzen. 
Sei dem aber wie immer: in jedem Falle kann darüber 
kein Zweifel bestehen, daß die Wissenschaft einmal auch 
dieses schwere Dilemma bemeistern wird, und daß dasjenige, 
was uns heute unbefriedigend erscheint, dereinst von einer 
höheren Warte aus gerade als das durch besondere Harmonie 
und Einfachheit Ausgezeichnete angesehen werden wird. Bis 
zur Erreichung dieses Zieles aber wird das Problem des 
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