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Kausalgesetz und Willensfreiheit
nötig oder auch nur möglich wàáre. Man spricht zwar manch-
mal auch von Sinnestáuschungen, wie zum Beispiel bei einer
ungewöhnlichen Luftspiegelung. Aber das bedeutet nicht, daß
die Empfindung unrichtig ist, sondern daß die Schlüsse un-
richtig sind, die wir aus der vorhandenen Empfindung ziehen.
Was uns täuscht, ist nicht unser Sinn, sondern unser Ver-
stand.
Die Empfindung selber ist etwas durchaus Subjektives,
daher dürfen wir aus den Empfindungen der Sinne nicht
ohne weiteres auf die Gegenstände schließen. Die grüne
Farbe ist nicht eine Eigenschaft des Blattes, sondern sie ist
eine Eigentümlichkeit der Empfindung, die wir beim Anblick
des Blattes verspüren. Ebenso verhält es sich mit den übrigen
Sinnen. Nimmt man alle Sinnesempfindungen weg, so bleibt
von dem ,,Gegenstande' überhaupt gar nichts mehr übrig.
Bei John Locke scheint der Tastsinn noch eine etwas be-
vorzugte Rolle vor den übrigen Sinnen zu spielen, da Locke
die durch diesen Sinn vermittelten mechanischen Eigen-
schaften der Kórper, wie Dichtigkeit, Ausdehnung, Form,
Bewegungszustand, den Körpern selbst zuschreibt, während
die späteren Empiristen, wie namentlich David Hume,
konsequenterweise auch alle mechanischen Eigenschaften rein
subjektiv deuten.
Im Licht dieser Auffassung löst sich die sogenannte Außen-
welt auf in einen Komplex von Empfindungen, und das
Kausalgesetz bedeutet nichts weiter als eine erfahrungs-
gemäß festgestellte Regelmäßigkeit in der Aufeinanderfolge
von Empfindungen, die wir als etwas Gegebenes, nicht weiter
Analysierbares hinnehmen müssen, die aber auch jeden
Augenblick einmal ein Ende nehmen könnte.
Wenn eine schnell bewegte Billardkugel auf eine andere
Kugel stößt und diese in Bewegung setzt, so folgen zwei
verschiedene Sinneseindrücke aufeinander: der der einen be-
wegten Kugel und der der anderen bewegten Kugel. Wir
können durch wiederholte Beobachtung bestimmte Gesetz-
mäßigkeiten zwischen ihnen feststellen und registrieren, so
zum Beispiel die Abhängigkeit der Geschwindigkeit der ge-
stoßenen Kugel von der Geschwindigkeit und der Masse der
stoßenden Kugel, wir können auch weiter damit in gesetz-