Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

    
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Physikalische Gesetzlichkeit 
folgt, daß es uns niemals wird gelingen können, durch Mes- 
sungen zu entscheiden, ob ein Gesetz in der Natur absolut 
genau gilt oder nicht. Und vom Standpunkt der allgemeinen 
Erkenntnistheorie aus kommen wir mit der Prüfung dieser 
Frage auch zu keinem anderen Ergebnis. Wenn wir, wie es uns 
gleich im Anfang entgegentrat, nicht einmal imstande sind, 
den Nachweis zu führen, daß in der Natur überhaupt eine 
Gesetzlichkeit besteht, so wird es uns um so weniger gelingen, 
von vornherein zu beweisen, daß diese Gesetzlichkeit eine 
absolute ist. 
Man muß also vom logischen Standpunkt aus der Hypo- 
these, daß es in der Natur nur statistische Gesetzlichkeit gibt, 
von vornherein volle Berechtigung zugestehen. Eine andere 
Frage ist, ob diese Annahme sich für die Forschung empfiehlt, 
und diese Frage möchte ich mit Entschiedenheit verneinen. 
Zunächst ist zu bedenken, daß nur die streng dynamische 
Gesetzlichkeit den Anforderungen unseres Erkenntnistriebes 
voll genügt, während dagegen jedes statistische Gesetz im 
Grunde unbefriedigend ist, einfach deshalb, weil es nicht 
genau gilt, sondern in Einzelfällen Ausnahmen zuläßt, und 
man stets vor der Frage steht, welches denn die Fälle sind, in 
welchen solche Ausnahmen eintreten. 
Gerade derartige Fragen bilden nun aber den stärksten An- 
trieb zur Erweiterung und Verfeinerung der Forschungs- 
methoden. Wenn man die statistische Gesetzmäßigkeit als 
die letzte, tiefste annimmt, so liegt prinzipiell gar kein Grund 
vor, bei irgendeinem vorliegenden statistischen Gesetz nach 
den Ursachen der Schwankungserscheinungen zu fragen, wäh- 
rend doch in Wirklichkeit gerade das Bestreben, hinter jeder 
statistischen Gesetzlichkeit eine dynamische, streng kausale 
zu suchen, uns die allerwichtigsten Fortschritte in der Er- 
forschung der atomistischen Vorgänge gebracht hat. 
Liegt aber andererseits ein Gesetz vor, welches sich bisher 
innerhalb der Messungsfehler stets als genau gültig erwiesen 
hat, so ist gewiß zuzugeben, daß man durch Messungen niemals 
endgültig wird feststellen können, ob es nicht vielleicht doch 
statistischer Natur ist. Aber es macht doch einen wesentlichen 
Unterschied, ob man durch theoretische Überlegungen ver- 
anlaßt wird, es als statistisch oder als dynamisch anzusehen. 
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