Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

   
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Das Weltbild der neuen Physik 195 
noch eine bestimmte Grófe des Impulses zuschreiben will, 
so darf man nach dem Quantenpostulat strenggenommen 
nur eine einzige Welle von ganz bestimmter Wellenlänge zur 
Darstellung verwenden, und die Beschreibung ist wiederum 
unmöglich. Falls aber auch in der Grófe des Impulses eine 
gewisse kleine Unbestimmtheit gelassen wird, so ist das ge- 
wünschte Ziel unter Umständen durch Benützung von Wellen 
innerhalb eines engen Frequenzbereichs wenigstens mit ge- 
wisser Annäherung zu erreichen. 
Also sowohl die Lage als auch der Impuls eines materiellen 
Punktsystems läßt sich nach der Wellenmechanik stets nur 
mit einer gewissen Unsicherheit definieren, und zwar besteht 
zwischen diesen beiden Arten von Unsicherheit eine bestimmte 
Beziehung, die sich aus der einfachen Überlegung ergibt, daß 
die benützten Wellen, wenn sie sich außerhalb des kleinen 
Konfigurationsgebietes durch Interferenz gegenseitig aus- 
löschen sollen, an den entgegengesetzten Rändern des Gebietes 
trotz ihrer kleinen Frequenzunterschiede doch schon merk- 
liche Gangunterschiede aufweisen müssen. Ersetzt man den 
Gangunterschied nach dem Quantenpostulat durch den Im- 
pulsunterschied, so folgt der von Heisenberg formulierte 
Satz, daß das Produkt der Unsicherheit der Lage und der Un- 
sicherheit des Impulses mindestens von der Größenordnung 
des Wirkungsquantums ist. Je schärfer die Lage des Kon- 
figurationspunktes bestimmt ist, um so unschärfer ist der 
Betrag des Impulses, und umgekehrt. Die beiden Arten von 
Unsicherheit zeigen also in gewissem Sinne ein komplemen- 
täres Verhalten, dem aber dadurch eine Schranke gesetzt ist, 
daß ein Impuls sich nach der Wellenmechanik unter Umstän- 
den absolut scharf bestimmen läßt, während die Lage eines 
Konfigurationspunktes stets innerhalb eines endlichen Ge- 
bietes unsicher bleibt. 
Diese Heisenbergsche Unsicherheitsrelation ist nun etwas 
für die klassische Mechanik ganz Unerhórtes. Zwar daf einer 
jeden Messung eine Unsicherheit anhaftet, ist von jeher be- 
kannt; aber man hatte stets angenommen, daf) durch gehórige 
Verfeinerung der Messungsmethoden die Genauigkeit un- 
beschránkt erhóht werden kann. Nun soll der Messungs- 
genauigkeit eine prinzipielle Schranke gesetzt sein, und das 
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