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Positivismus und reale Aufenwelt 213
die von seinem eingetauchten Teil in unser Auge gelangen,
beim Durchgang durch die Wasseroberfläche eine Ablenkung
erfahren.
Das Wesentliche an dieser und an allen ähnlichen Betrach-
tungen ist, daß vom Standpunkt des Positivismus gesehen
die beiden Ausdrucksweisen grundsätzlich völlig gleichberech-
tigt sind und daß es gar keinen Sinn hat, zwischen ihnen nach
einem andern Gesichtspunkt als nach dem der Zweckmäßig-
keit, zum Beispiel der Anwendbarkeit auf das Tastgefühl,
eine Entscheidung treffen zu wollen.
In der Praxis würde allerdings der Versuch einer ernstlichen
Durchführung dieser ,,als ob''-Theorie zu recht seltsamen und
unbequemen Konsequenzen führen. Aber es bleibt dabei,
daB man ihr vom rein logischen Standpunkt her nichts an-
haben kann. Gehen wir also weiter und sehen zu, wohin wir
schließlich kommen.
Es kann keine Frage sein, daß für die Gegenstände der
belebten Natur die nämlichen Überlegungen zutreffen. Ein
Baum zum Beispiel ist im Lichte des Positivismus nichts
anderes als ein Komplex von Sinnesempfindungen: wir kön-
nen ihn wachsen sehen, seine Blätter rauschen hören, den
Duft seiner Blüten einatmen. Aber wenn wir von allen diesen
Empfindungen absehen, bleibt schlechterdings nichts übrig,
was wir als den „Baum an sich'' bezeichnen kónnen.
Und was von der Pflanzenwelt gilt, muB auch für die Tier-
welt Bedeutung haben. Von einem selbständigen Dasein, von
einem Eigenleben derselben zu reden, wird uns lediglich durch
Gründe der Zweckmäßigkeit nahegelegt. Ein getretener
Wurm krümmt sich, das kann man sehen. Aber es hat keinen
Sinn, zu fragen, ob der Wurm dabei Schmerz empfindet. Denn
nur der eigene Schmerz wird empfunden, der eines Tieres
nur deshalb als vorhanden angenommen, weil diese Annahme
eine zweckmäßige Zusammenfassung verschiedener charak-
teristischer Begleiterscheinungen, wie Zuckungen, Verzer-
rungen, ausgestoßener Laute darstellt, derselben Begleit-
erscheinungen, die bei uns selbst durch unsern eigenen
Schmerz ausgelöst werden. Schließlich kommen wir von den
Tieren zum Menschen. Auch hier verlangt der Positivismus
eine reinliche Scheidung zwischen den eigenen Empfindungen
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