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Die Einheit des physikalischen Weltbildes
theorie und der kinetischen Theorie liegt darin, daß bei der
strahlenden Wärme die Elemente, deren Unordnung die
Entropie bedingt, nicht mehr wie bei den Gasen die Atome
sind, sondern die äußerst zahlreichen, einfachen, sinusförmigen
Partialschwingungen, aus denen jeder Licht- und Wärme-
strahl, auch der homogenste, als zusammengesetzt betrachtet
werden muß.
Für die Gesetze der Wärmestrahlung im freien Äther ist
besonders bemerkenswert, daß die in ihnen auftretenden Kon-
stanten, ebenso wie die Gravitationskonstante, einen univer-
sellen Charakter besitzen insofern, als sie unabhängig sind
von der Bezugnahme auf irgendeine spezielle Substanz oder
irgendeinen speziellen Körper. Daher ist mit ihrer Hilfe die
Möglichkeit gegeben, Einheiten für Länge, Zeit, Masse, Tem-
peratur aufzustellen, welche ihre Bedeutung für alle Zeiten
und für alle, auch für außerirdische und außermenschliche
Kulturen notwendig behalten müssen. Dasselbe gilt nämlich
bekanntlich keineswegs von den Einheiten unseres gebräuch-
lichen Maßsystems. Denn diese sind, obwohl sie gewöhnlich
als die absoluten Einheiten bezeichnet werden, doch durchweg
den speziellen Verhältnissen unserer gegenwärtigen irdischen
Kultur angepaßt. Das Zentimeter ist dem jetzigen Umfang
unseres Planeten entnommen, die Sekunde der Zeit seiner
Umdrehung, das Gramm dem Wasser als dem Hauptbestand-
teil der Erdoberfläche, die Temperatur den Fundamental-
punkten des Wassers. Jene Konstanten aber sind derart, daß
auch die Marsbewohner und überhaupt alle in unserer Natur
vorhandenen Intelligenzen notwendig einmal auf sie stoßen
müssen, — wenn sie nicht schon darauf gestoßen sind.
Noch eines weiteren höchst merkwürdigen Aufschlusses will
ich hier gedenken, den das Wesen der Entropie durch ihre
Verknüpfung mit der Wahrscheinlichkeit erfahren hat. Der
oben benutzte Satz, daß die Wahrscheinlichkeit zweier Sy-
steme das Produkt ist der Wahrscheinlichkeiten der einzelnen
Systeme, gilt bekanntlich nur für den Fall, daß die beiden
Systeme im Sinne der Wahrscheinlichkeitsrechnung unab-
hängig voneinander sind; im anderen Fall ist die Wahrschein-
lichkeit eine andere. Daher sollte man vermuten, daß in ge-
wissen Fällen die Gesamtentropie zweier Systeme verschieden
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