Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

     
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
   
  
   
  
  
  
     
    
32 Die Einheit des physikalischen Weltbildes 
sprachen von der Welt oder der Natur selbst. Ist nun zwischen 
ihrer ,, Welt" und unserem ,,Weltbild der Zukunft‘ irgendein 
erkennbarer Unterschied? Sicherlich nicht. Denn daf es gar 
keine Methode gibt, einen solchen Unterschied zu prüfen, ist 
durch Immanuel Kant Gemeingut aller Denker geworden. 
Der zusammengesetzte Ausdruck ,, Weltbild*' ist nur der Vor- 
sicht halber üblich geworden, um gewisse Illusionen von vorn- 
herein auszuschlieDen. Wir kónnen ihn also, wenn wir uns 
nur vornehmen, die erforderliche Vorsicht anzuwenden und (Red. 
hinter dem Worte Welt nichts weiter zu suchen als jenes 
ideale Zukunftsbild, auch wieder durch das einfache Wort er- Di 
setzen und gelangen dann zu einer mehr realistischen Aus- persi 
drucksweise, die sich nun gerade auch vom ókonomischen als e 
Standpunkte aus augenscheinlich weit mehr empfiehlt als der heut 
im Grunde äußerst komplizierte und schwer ganz durchzu- und 
denkende Machsche Positivismus, und die ja auch tatsáchlich Satz 
von den Physikern stets angewendet wird, wenn sie in der sich 
Sprache ihrer Wissenschaft reden. — WwW 
Ich habe soeben von Illusionen gesprochen. Nun wäre es wir, 
ganz gewiß auch von meiner Seite eine arge Illusion, wenn | vor 1 
ich hoffen wollte, mit meinen Ausführungen allgemein über- | das 1 
zeugt zu haben, ja auch nur allgemein verständlich gewesen taucl 
zu sein; und ich werde mich also auch sorgfältig hüten, ihr dure 
anheimzufallen. Sicherlich wird über diese prinzipiellen die s 
Fragen noch vieles gedacht und geschrieben werden; denn dara 
der Theoretiker sind viele, und das Papier ist geduldig. Des- noch 
halb wollen wir um so einstimmiger und rückhaltloser das- Volk 
jenige betonen, was von uns allen ohne Ausnahme jederzeit aller 
anerkannt und beherzigt werden muf: das ist in erster Linie ten ( 
die Gewissenhaftigkeit in der Selbstkritik, verbunden mit der gewi 
Ausdauer im Kampfe für das einmal als richtig Erkannte, in : 
zweiter Linie die ehrliche, auch durch MiBverständnisse nicht Jahr 
zu erschütternde Achtung vor der Persönlichkeit wissenschaft- | daß 
licher Gegner, und im übrigen das ruhige Vertrauen auf die emp: 
Kraft desjenigen Wortes, welches seit nunmehr neunzehn- welc] 
hundert Jahren als letztes, untrüglichstes Kennzeichen die gekä 
falschen Propheten von den wahren scheiden lehrt: An ihren Wun 
Früchten sollt Ihr sie erkennen!
	        
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