Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

     
  
   
  
   
   
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
   
  
   
   
  
   
   
    
  
<räfte, 
sigent- 
en Be- 
inner- 
lichter 
n, mit 
an die 
erden. 
1erheit 
'" dann 
cünftig 
illenen 
'flicht- 
1 dem 
al ge- 
t, aus 
Vissen- 
schrei- 
; Auge 
neuen 
hrhun- 
alische 
erlebt 
nie ist 
Kultur 
Wellen 
ntgen- 
1 mehr 
per die 
ánzen- 
rer Ge- 
uf den 
hen. 
gegen- 
aus zu 
ndruck 
35 
Neue Bahnen der physikalischen Erkenntnis 
  
geführt werden, daß die theoretische Forschung durch die 
vielen neuen, zum Teil völlig unvorhergesehenen experimen- 
tellen Funde einigermaßen in Verwirrung geraten ist und sich 
gegenwärtig in einer unerquicklichen Periode ziellosen Um- 
hertastens befindet, im geraden Gegensatz zu der abgeklärten 
Ruhe und Sicherheit, welche die jüngst vergangene theo- 
retische Epoche auszeichnet, die daher nicht mit Unrecht als 
die klassische bezeichnet zu werden pflegt. Allenthalben 
werden alte, fest eingewurzelte Vorstellungen angegriffen, all- 
gemein anerkannte Sätze umgestoßen und an ihre Stelle neue 
Hypothesen gesetzt, zum Teil von einer Kühnheit, die an die 
Fassungskraft auch der wissenschaftlich Gebildeten schier 
unerträgliche Ansprüche stellt und jedenfalls nicht geeignet 
scheint, das Vertrauen auf einen stetigen zielbewußten Fort- 
schritt der Wissenschaft zu fördern. So mag die gegenwärtige 
theoretische Physik den Eindruck eines zwar altehrwürdigen, 
aber morsch gewordenen Gebäudes gewähren, an dem ein 
Bestandteil nach dem andern abzubröckeln beginnt und dessen 
Grundfesten sogar ins Schwanken zu geraten drohen. 
Und doch wäre nichts unrichtiger als eine derartige Vor- 
stellung. Gewiß gehen in dem Aufbau der physikalischen 
Theorien gegenwärtig große tiefgreifende Veränderungen vor 
sich. Aber eine nähere Besichtigung ergibt, daß es sich hier 
keineswegs um Werke der Zerstörung, sondern vielmehr um 
Ergänzungs- und Erweiterungsbauten handelt, daß gewisse 
Quadern des Baues nur deshalb von der Stelle gerückt wer- 
den, um an einem anderen Orte zweckmäßigeren und festeren 
Platz zu finden, und daß die bisherigen eigentlichen Funda- 
mente der Theorie gerade gegenwärtig so fest und so gesichert 
ruhen wie zu keiner Zeit vorher. Diese Behauptung eingehen- 
der zu begründen, soll der nächste Zweck der folgenden 
Erörterungen sein. 
Zuvor eine allgemeinere Überlegung. Der erste Anstoß zu 
einer Revision und Umbildung einer physikalischen Theorie 
geht fast immer aus von der Feststellung einer oder mehrerer 
Tatsachen, die in den bisherigen Rahmen der Theorie nicht 
hineinpassen. Die Tatsachen bilden stets den Archimedischen 
Punkt, von dem aus auch die gewichtigste Theorie aus den 
Angeln gehoben werden kann. Insofern ist für den richtigen 
3* 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.