Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

40 Neue Bahnen der physikalischen Erkenntnis 
Der dritte der oben angeführten Sätze betrifft die Steti g- 
keit aller dynamischen Wirkungen, früher eine unbe- 
strittene Voraussetzung aller physikalischen Theorien, die sich, 
in freier Anlehnung an Aristoteles, zu dem bekannten 
Dogma verdichtete: natura non facit saltus. Aber auch in 
diese von alters her stets respektierte Feste der physikalischen 
Wissenschaft hat die heutige Forschung eine bedenkliche 
Bresche geschlagen. Diesmal sind es die Prinzipien der 
Thermodynamik, mit denen auf Grund neuerer Erfahrungs- 
tatsachen jener Satz in Kollisión geraten ist, und wenn nicht 
alle Zeichen trügen, so sind die Tage seiner Gültigkeit gezählt. 
Die Natur scheint in der Tat Sprünge zu machen, und zwar 
solche von recht sonderbarer Art. Zur näheren Erläuterung 
sei es mir gestattet, einen anschaulichen Vergleich heranzu- 
ziehen. 
Stellen wir uns ein Gewässer vor, in welchem starke Winde 
einen hohen Wellengang erzeugt haben. Auch nach völligem 
Aufhören der Winde werden die Wellen noch eine geraume 
Zeit lang sich erhalten und von einem Ufer zum andern wan- 
dern. Aber dabei wird sich eine gewisse charakteristische 
Veränderung vollziehen. Die Bewegungsenergie der längeren, 
gröberen Wellen wird sich, besonders beim Aufschlagen ans 
Ufer oder an andere feste Gegenstände, in immer steigendem 
Maße in Bewegungsenergie von kürzeren und feineren Wellen 
verwandeln, und dieser Prozeß wird so lange andauern, bis 
schließlich die Wellen so klein, die Bewegungen so fein ge- 
worden sind, daß sie sich dem äußeren Anblick vollständig 
entziehen. Das ist der allbekannte Übergang der sichtbaren 
Bewegung in Wärme, der molaren Bewegung in molekulare, 
der geordneten Bewegung in ungeordnete; denn bei der ge- 
ordneten Bewegung haben viele benachbarte Moleküle eine 
gemeinschaftliche Geschwindigkeit, während bei der un- 
geordneten Bewegung ein jedes Molekül seine besondere und 
besonders gerichtete. Geschwindigkeit besitzt. 
Der hier geschilderte Zersplitterungsprozeß geht aber nicht 
ins Unendliche weiter, sondern er findet seine natürliche 
Grenze in der Größe der Atome. Denn die Bewegung eines 
einzelnen Atoms, allein für sich betrachtet, ist stets eine ge- 
ordnete, da doch die einzelnen Teile eines Atoms sich alle 
      
    
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
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