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Dynamische und statistische Gesetzmäfigkeit
Kein Wunder, daß diese Analogie von einer auf die höchsten
Ziele eingestellten, aber zu vorschnellen Verallgemeinerungen
neigenden Richtung der Energetik ohne weiteres als der Aus-
fluß eines gemeinsamen großen „Prinzips des Geschehens”
erklärt wurde, welches jedwede Veränderung in der Natur
auf Energieaustausch zurückführen will und die verschiedenen
Energieformen als selbständig und gleichwertig neben-
einanderstehend behandelt. Jeder Energieform soll ein
besonderer Intensitätsfaktor entsprechen, der Gravitation
die Höhe, der Wärme die Temperatur, und die Differenz der
Intensitätsfaktoren soll den Verlauf des Geschehens be-
stimmen. Der Anschaulichkeit dieses Satzes entspricht die
Zuversicht, mit der seine allgemeine Gültigkeit verkündet
wurde, und es konnte nicht fehlen, daß derselbe schnell in
populäre Darstellungen und sogar in elementare Lehrbücher
überging.
In Wirklichkeit ist die Analogie zwischen den beiden ge-
schilderten Erscheinungen nur eine ganz oberflächliche, und
die Gesetze, nach denen sie verlaufen, durch eine tiefe Kluft
voneinander geschieden. Denn, wie die Gesamtheit aller
heute vorliegenden Erfahrungen mit voller Bestimmtheit zu
behaupten gestattet, gehorcht die erste Erscheinung einem
dynamischen, die zweite aber einem statistischen Gesetz, oder
mit anderen Worten: Daß die Flüssigkeit von höherem auf
tieferes Niveau sinkt, ist notwendig, daß aber die Wärme von
höherer zu tieferer Temperatur übergeht, ist nur wahrschein-
lich.
Es versteht sich, daß eine derartige im ersten Augenblick
höchst fremdartig, ja fast paradox anmutende Behauptung
durch eine erdrückende Fülle von Belegen gestützt sein muß;
ich werde mich bemühen, die wichtigsten derselben hier an-
zudeuten und damit zugleich meiner Aufgabe einer Schil-
derung des Gegensatzes zwischen dynamischer und sta-
tistischer Gesetzmäßigkeit gerecht zu werden. Was zunächst
die Notwendigkeit des Herabsinkens der schweren Flüssigkeit
betrifft, so 1äßt sich dieselbe leicht als eine Folge des Prinzips
der Erhaltung der Energie erweisen. Denn wenn die auf dem
höheren Niveau befindliche Flüssigkeit ohne besonderen
äußeren Antrieb noch weiter in die Höhe stiege, die auf dem