Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

        
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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Dynamische und statistische Gesetzmäßigkeit 
  
  
rde, vielmehr immer nur einseitig und stellt daher einen irrever- | 
chts siblen Prozeß dar. I 
der Es gibt in der Gesamtheit der physikalischen Erscheinungen In 
lier keinen tiefer ausgepràgten Gegensatz als den zwischen rever- u 
Iten siblen und irreversiblen Prozessen. Zu den ersteren gehóren iE 
der die Gravitationserscheinungen, die mechanischen und elek- 1. NE 
rme trischen Schwingungen, die akustischen und elektromagne- II 
nur tischen Wellen. Sie alle lassen sich unschwer einem einzigen IH 
nen. dynamischen Gesetz unterordnen: dem Prinzip der kleinsten Ibi 
auf- Wirkung, welches das Prinzip der Erhaltung der Energie l 
zugleich mitenthált. Zu den irreversiblen Prozessen gehóren 
rem die Wármeleitung, die elektrische Leitung, die Reibung, die 
;ha- Diffusion, sowie sämtliche chemische Reaktionen, sofern sie 
ren überhaupt mit merklicher Geschwindigkeit verlaufen. Für 
ler, diese hat R. Clausius seinen für die Physik und Chemie so 
hen ungemein fruchtbaren zweiten Hauptsatz der Wärmetheorie B 
on- abgeleitet, dessen Bedeutung darauf beruht, daß er einem In 7 
hts- jeden irreversiblen Prozeß seine Richtung vorschreibt. Aber iE 
lere erst L. Boltzmann war es vorbehalten, den Inhalt des 
Ge- zweiten Hauptsatzes und damit die Gesamtheit der irrever- 
all- siblen Prozesse, deren Eigentümlichkeiten einer gemein- 
sich samen dynamischen Erklärung unüberwindliche Schwierig- 
len. keiten bereiteten, durch die Einführung der atomistischen 
int- Betrachtungsweise auf seine eigentliche Wurzel zurückzu- 
ung führen. 
sig- Nach der atomistischen Hypothese ist die Wärmeenergie 
hin eines Körpers nichts anderes als die Gesamtheit der äußerst 
als feinen schnellen unregelmäßigen Bewegungen seiner einzelnen 
Moleküle, die Höhe seiner Temperatur entspricht der mitt- 
jur- leren lebendigen Kraft der Moleküle, und der Wärmeübergang 1 
ner von einem heißen zu einem kälteren Körper beruht darauf, 
ınd daß die lebendigen Kräfte der beiderseitigen Moleküle bei 
der den durch die Berührung der Körper bedingten häufigen 
azu Zusammenstößen sich gegenseitig im Mittel ausgleichen. Das 
ren ist aber nicht so zu verstehen, als ob bei jedem einzelnen 
och Zusammenstoß zweier Moleküle dasjenige mit größerer 
Jon lebendiger Kraft an Geschwindigkeit einbüßt, dasjenige mit 
den geringerer lebendiger Kraft dagegen beschleunigt wird; denn 
wenn zum Beispiel ein schnell bewegtes Molekül von der
	        
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