Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 1)

78 Die Entstehung und Entwicklung der Quantentheorie 
. einzigen Eigenschwingung der Atome beruht, von M. Born 
und Th. von Kármán erweitert auf den der Wirklichkeit 
besser angepaBten Fall verschiedenartiger Eigenschwin- 
gungen (24), und P. Debye gelang es durch eine kühne 
Vereinfachung der Voraussetzungen über den Charakter der 
Eigenschwingungen, eine verhàltnismáf)ig einfache Formel 
für die spezifische Wärme fester Körper aufzustellen (25), 
welche besonders für tiefe Temperaturen nicht nur die von 
W. Nernst und seinen Schülern gemessenen Werte aus- 
gezeichnet wiedergibt, sondern auch mit den elastischen und 
optischen Eigenschaften der Körper gut verträglich ist. Aber 
auch bei der spezifischen Wärme von Gasen machen sich die 
Wirkungsquanten bemerklich. Schon W. Nernst hatte 
frühzeitig darauf hingewiesen (26), daß dem Energiequantum 
einer Schwingung auch ein Energiequantum einer Rotation 
entsprechen muß, und demgemäß war zu erwarten, daß auch 
die Rotationsenergie der Gasmoleküle bei sinkender Tem- 
peratur verschwindet. Die Messungen von A. Eucken über 
die spezifische Wärme von Wasserstoff ergaben die Be- 
stätigung dieses Schlusses (27), und wenn die Rechnungen 
von À. Einstein und O. Stern, P. Ehrenfest u. a. bisher 
keine genau befriedigende Übereinstimmung ergaben, so liegt 
das verständlicherweise an unserer noch unvollständigen 
Kenntnis von dem Modell eines Wasserstoffmoleküls. Daß 
die durch die Quantenbedingung ausgezeichneten Rotationen 
der Gasmoleküle tatsächlich in der Natur vorhanden sind, 
kann nach den Arbeiten von N. Bjerrum, E. v. Bahr, 
H. Rubens und G. Hettner u. a. über Absorptionsbanden 
im Ultraroten nicht mehr bezweifelt werden, wenn auch 
eine allseitig erschópfende Erklärung dieser merkwürdigen 
Rotationsspektra bisher noch nicht hat gegeben werden 
kónnen. 
Da schließlich alle Affinitàtseigenschaften einer Substanz 
durch ihre Entropie bedingt sind, so eróffnet die quanten- 
theoretische Berechnung der Entropie auch den Zugang zu 
allen Problemen der chemischen Verwandtschaftslehre. Cha- 
rakteristisch für den absoluten Wert der Entropie eines Gases 
ist die Nernstsche chemische Konstante, welche O. Sackur 
direkt durch ein kombinatorisches, dem von mir bei Oszil- 
      
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
fül 
un 
gef 
ode 
Ele 
get 
qu: 
kai 
ent 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.