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Das Wesen des Lichts 43
tromagnetischen Theorie des Lichtes als einen Nachteil anrechnen
wollte, daß sie an die Stelle eines Rätsels ein anderes setzt, der ver-
kennt die Bedeutung dieser Theorie. Denn ihre Leistung besteht eben
darin, daß sie zwei Gebiete der Physik, die bis dahin getrennt von-
einander behandelt werden mußten, zu einem einzigen vereinigt hat,
daß also alle Sätze, welche für das eine Gebiet gelten, ohne weiteres
auch auf das andere anwendbar sind — ein Erfolg, der der mechani-
schen Lichttheorie eben nicht gelungen ist und nicht gelingen konnte.
Vor der Einführung der elektromagnetischen Lichttheorie zerfiel die
Physik in drei getrennte Teile: die Mechanik, die Optik, die Elektro-
dynamik, und ihre Vereinigung bildete die letzte und größte Aufgabe
aller physikalischen Forschung. Da nun die Optik sich durchaus nicht
in die Mechanik einfügen wollte, ist sie nun statt dessen wenigstens
mit der Elektrodynamik restlos verschmolzen und dadurch die Zahl
der getrennten Gebiete auf zwei herabgemindert worden — der vor-
letzte Schritt auf dem Wege zur Einheit des physikalischen Welt-
bildes. Wann und wie der letzte Schritt: die Verschmelzung der Me-
chanik mit der Elektrodynamik, erfolgen wird, steht auch heute noch
dahin, obwohl gerade gegenwärtig manche geistvolle Forscher bei
dieser Aufgabe am Werke sind; einstweilen scheint sie noch nicht
vollständig reif zur Lösung zu sein. Jedenfalls ist die ursprüngliche
mechanische Naturauffassung, welche die Elektrodynamik einfach in
die Mechanik aufgehen lassen will, dadurch, daß sie den Äther oder,
falls der nicht mehr ausreicht, einen Ersatzstoff dafür als den Träger
aller elektrischen Erscheinungen ansieht, gegenwärtig bei der Mehr-
zahl der Physiker stark in den Hintergrund getreten. Was ihr wohl
am meisten Abbruch getan hat, ist die aus der Einsteinschen
Relativitätstheorie fließende Folgerung, daß es einen objektiven,
d.h. vom messenden Beobachter unabhängigen substantiellen Äther
gar nicht geben kann. Denn sonst würde von zwei sich im Raume
gegeneinander bewegenden Beobachtern höchstens einer das Recht
haben, zu behaupten, daß er sich gegenüber dem Äther in Ruhe be-
findet, während nach der Relativitätstheorie stets jedem von beiden
die gleichen Rechte zustehen.
Was Maxwell nur prophetisch voraussagen konnte, das hat ein
Menschenalter später Heinrich Hertz in die Tat umgesetzt, indem
er die von Maxwell berechneten elektromagnetischen Wellen wirk-
lich herstellen lehrte; und damit hat er der elektromagnetischen
Theorie des Lichts, nach welcher sich die elektrischen Wellen von
den thermischen und optischen Wellen nur durch ihre etwa millionen-
mal größere Wellenlänge unterscheiden, zum endgültigen Siege ver-
holfen. Wurde so das optische Spektrum nach der Seite der lang-
samen Schwingungen in früher ungeahnter Weise erweitert, so stellte
sich diesem Ausbau der Theorie bald ein entsprechender nach der