Full text: Wege zur physikalischen Erkenntnis (Band 2)

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Das Wesen des Lichts 49 
zumeist hart an der Grenze der Beobachtungsfehler. Wann wir auf 
diesem Wege bei dem vorliegenden Problem zu ganz klaren Resul- 
taten gelangen werden, läfit sich heute noch nicht mit Sicherheit vor- 
aussagen. — 
Was ich hier über die Wirkungen des Lichts auszuführen suchte, 
das gilt in ganz ähnlicher Weise auch von den Ursachen des Lichts, 
also von den Vorgängen bei der Erzeugung der Lichtstrahlen. Auch 
hier stehen gewissen überraschend tiefen Einblicken, die man neuer- 
dings in die Gesetzmüftigkeit des natürlichen Geschehens tun konnte, 
neue schwer entwirrbare Rátsel gegenüber. Sicher ist nur so viel, 
daf) auch bei der Entstehung des Lichtes die nämlichen Quanten wie- 
der eine charakteristische Rolle spielen. 
Nach der kühnen Hypothese des dünischen Physikers Niels 
Bohr, deren Erfolge sich gerade in der letzten Zeit erstaunlich ver- 
vielfacht haben, finden in jedem Atom eines leuchtenden Gases 
Schwingungen von Elektronen statt, die in größerer oder geringerer 
Anzahl und in verschiedenen Abständen um den schweren Atomkern 
herumkreisen, in ganz bestimmt gearteten Bahnen, doch genau nach 
den nämlichen Gesetzen wie die Planeten um die Sonne. Aber das 
Licht, welches aus diesen Schwingungen entspringt, wird keineswegs 
so ununterbrochen und gleichmäßig von dem Atom in den umgeben- 
den Raum hinausgesandt, wie etwa die Schallwellen von den Zinken 
einer schwingenden Stimmgabel, sondern die Emission des Lichtes 
erfolgt immer nur abrupt, stoßweise; denn sie wird gar nicht bedingt 
durch die regelmäßigen Elektronenschwingungen selber, sondern sie 
tritt nur dann ein, wenn diese Elektronenschwingungen einmal plötz- 
lich eine Veränderung erleiden, und zwar einen gewissen Zusammen- 
bruch in sich selbst, also eine Art innerer Katastrophe, welche die 
Elektronen aus ihren ursprünglichen Bahnen in andere, stabilere, mit 
geringerer Energie ausgestattete Bahnen wirft; und der dabei ver- 
bleibende Überschuß von Energie ist es, welcher das Atom verläßt, 
um nun als ein Lichtquantum in den Raum hinauszueilen. 
Das Seltsamste bei diesem Vorgang ist wohl, daß die Periode des 
emittierten Lichtes, also seine Farbe, im allgemeinen gar nicht über- 
einstimmt mit der Periode der Elektronenschwingungen, weder in 
ihren ursprünglichen noch in ihren späteren Bahnen; sie wird viel- 
mehr ausschließlich bedingt durch den Betrag der emittierten Ener- 
gie. Da nämlich das Lichtquantum um so größer ist, je schneller die 
Schwingungen erfolgen, so entspricht einem größeren Energiebetrag, 
als Lichtquantum genommen, eine kürzere Wellenlänge. Wenn also 
z. B. viel Energie emittiert wird, so entsteht etwa ultraviolette oder 
gar Röntgenstrahlung; wenn aber wenig emittiert wird, so entsteht 
rote oder ultrarote Strahlung. Wieso es aber kommt, daß die Schwin- 
gungen des solcherweise erzeugten Lichtes mit äußerster Regel- 
Planck, Wege zur physikalischen Erkenntnis II. 4 
  
 
	        
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