Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

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IV. Wärme 
  
  
Wenn man bei einer chemischen Analyse ein Gas über einer Absperr- fall 
flüssigkeit, z. B. Hg, auffängt, Fig. 166, so steht das wirklich abgelesene bez 
Gasvolumen v unter einem Drucke # und hat eine Temperatur /?. Unter 1 
auf Normalzustand reduziertem Gasvolumen versteht man jenesVolu- Toe 
men v,, welches dieses Gas beim Normaldrucke p, —At- fed] 
mosphärendruck —und bei 0°C hatte. [(N.D.T.) Normal- ma 
: 2 : : oY {To 
| Druck-Temperatur.] Obiges Gesetz ergibt v, =v (2) (7): bes 
aus 
Es sei z. B. v — 30 cm?, der Barometerstand B — 74 cm Hg, 
  
|! h —20cm und / 2 279*C; $ ist dann (74— 20), T = (273 + 27); 1 
das ergeben die Versuchsablesungen. Hingegen ist P, = 76, die 
Fig. 166. T, — 273; somit wird das reduzierte Volumen v, — 30 (55 (23). i 
Hätten wir statt Hg Wasser als absperrende Flüssigkeit, so wàáre der Druck dei 
S En — e. Dabei ist e der Partialdruck des Wasserdampfes ($ 255). e 
181. Bisher haben wir bei Beobachtung der groDen Wármeausdehnung Te 
der Gase die kleine Ausdehnung des einschlieBenden Gefáfes vernach- 
làássigt. Der dadurch begangene Fehler ist nicht von Bedeutung. Bei ly t 
der viel kleineren Flüssigkeitsausdehnung durch Wärme muß man NE 
aber — für genauere Messungen natürlich auch bei Gasen — die Gefäß- 
ausdehnung berücksichtigen. Wir unterscheiden dann bei Flüssigkeiten 
(und Gasen) zwischen der scheinbaren und der wirklichen Aus- daf 
dehnung. Wenn wir eine Flüssigkeit in einem thermometrischen hal 
Gefäße, meistens aus Glas — ,,Dilatometer" —, erwármen, so wird dal 
sowohl das Gefäß als auch die Flüssigkeit sich ausdehnen, und es ist die 
beobachtete scheinbare Ausdehnung die Differenz dieser beiden. Würde | 
sich z. B. ein Gefäß und die eingeschlossene Flüssigkeit gleich stark aus- kle 
dehnen, so bemerkte man überhaupt keine Anderung des Flüssigkeits- 
standes. Da im allgemeinen aber bei einer Erwärmung die Flüssigkeit me 
im Dilatometer ansteigt, so ist dies ein Beweis dafür, daß sie sich stärker 
ausdehnt als die feste Gefäßsubstanz. Kennt man beim Dilatometer die IO: 
Ausdehnung des Gefáfes und die scheinbare Ausdehnung zwischen / 
und 4, — bestimmt mit Luftthermometer —, so ist die Berechnung der fas 
wirklichen Ausdehnung sehr einfach. sta 
Der Ausdehnungskoeffizient « ist (bei etwa 18?) z. B. für ii 
Alkohol Äther Glyzerin Petroleum Quecksilber pe 
O,OOII 0,0016 0,0005 0,00099 0,000 18. un 
182. Eine wichtige Ausnahmestellung nimmt hier Wasser ein, das 
sich beim Erwärmen von 0° auf 4°C zusammenzieht und bei weiterem Ini 
Erwürmen wieder ausdehnt; bei 4°C hat Wasseralso ein Dichtemaxi- sti 
mum. Hieraus ersieht man, daB « von der Temperatur abhängt und zwi- N 
schen 0? und 4? sogar negativ ist. Bei anderen Flüssigkeiten ist « eben- be
	        
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