Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
142 IV. Wärme 
  
  
jektil, d. h. 12500 m hoch (818). Nun ist aber unsere Atmospháren- 
höhe viel größer: höchste bemannte Ballonfahrt ca. 17000 m, höchste 
unbemannte fast 40000 m; Beobachtung von Wolken bis 28 km, von 
Meteoren, die erst durch Reibung in unserer Atmosphäre erglühen können, 
bis zu 200 km und mehr. Die höchsten Nordlichterscheinungen reichen 
bis zur Höhe von mehr als 1000 km. In solchen Höhen müssen also 
noch Gasspuren vorhanden sein. 
214. Das Maxwellsche Verteilungsgesetz betont, daß die früher von uns 
angegebenen Geschwindigkeiten gewonnen seien aus demMittelder 
kinetischen Energien aller 
PM Fan x "YT einzelnen Molekeln; in Wirk- 
Ik d i. | e f 
währenden ^ Aneinanderprallen 
| 7 der Molekeln keineswegs über- 
all gleiche Geschwindigkeit 
môglich. Manche Molekeln wer- 
den sich viel rascher und andere 
viel langsamer bewegen, und 
wenn wir die Geschwindigkeiten 
der einzelren Molekeln eines 
Gases einzeln messen könnten, 
| Pi d | so würden sich sehr verschiedene 
. “~~ Geschwindigkeiten (nach einer 
Wahrscheinlichkeitskurve, ahn- 
lich der Fig. 177) ergeben. Dar- 
aus folgt, daB auch in Luft Geschwindigkeiten vorkommen werden, 
die den Wert 500 m/sec weit übersteigen. 
  
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Anzahl der Treffer 
  
  
  
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Fig. 127. 
215. Wahrscheinlichkeitsrechnungen sind in der Physik von Bedeutung für alle stati- 
stisch zu behandelnden Massenerscheinungen. 
Wir können das Eintreten eines Naturereignisses bestimmt voraussagen, wenn 
wir alle bedingenden Faktoren genau kennen. Wir können z. B. die Temperatur, die in 
einem Wasserkalorimeter durch das Hineinwerfen eines warmen Körpers entsteht, genau 
vorausrechnen. Hingegen ist es unmöglich, die Temperatur anzugeben, die z. B. ein 
bestimmtes Thermometer im Freien zur nächsten Silvestermitternacht in Wien zeigen 
wird. Wette ich hier z. B.+ 20°C oder — 30°C, so wird wohl jedermann die Wette gegen 
mich halten; die Wahrscheinlichkeit ist gegen mich. Der Mittelwert aus einer Reihe von 
Jahren ergab z. B. — 2? C, und die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daB die Temperatur 
auch diesmal eine áhnliche sein wird. 
Wenn man den Sterbeprozentsatz bei einer bestimmten Krankheit, z. B. Tuberkulose, 
und den Einfluß der Lebensstellung, ob arm oder reich, auf den günstigen oder ungünstigen 
Verlauf erfahren will, so wird man eine Statistik aus einer móglichst groDen Zahl von Fällen 
zusammentragen, und die Wahrscheinlichkeitsrechnung erlaubt dann den Grad der 
Wahrscheinlichkeit vorauszurechnen, der den Prophezeiungen innewohnen wird. Auch 
dann kann die Prognose im Einzelfall versagen. Sie wird aber im Mittel um so richtiger 
werden, je größer die Zahl der Prognosen ist. 
lichkeit ist aber bei dem fort- " 
      
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
    
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
   
   
    
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