Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

   
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Kryoskopie 157 
  
  
die Formeln HO oder H,O, oder H,O, usw. Obiges Resultat der Kryoskopie, so ungenau 
es ist, zeigt, daB 30,9 weder mit 1 * 17 noch mit 3 * 17, wohl aber mit 2* 17 in Einklang ge- 
bracht werden kann. 
Solche kryoskopische Methoden der Molekulargewichts- 
bestimmung sind besonders für organische Stoffe, z. B. Zucker, 
Kohlehydrate usw., sehr wichtig, weil keinerlei Zersetzungen veran- 
lassende Erwärmung — wie z. B. bei der Dampfdichtebestimmung 
($253) — nótig ist. 
Obige Resultate kann man zusammenfassend auch so ausdrücken: Die Gefrierpunkt- 
erniedrigung 7 ist bei ein und demselben Lösungsmittel proportional der 
in 100 Teilen gelösten Menge m und umgekehrt proportional dem Moleku- 
Gm T 
largewichte M der gelósten Substanz: vr — M” weil ja # = pr ist. Der Propor- 
tionalitätsfaktor G ist mit irgendeinem bekannten M für jedes Lösungsmittel zu bestimmen. 
Die Kryoskopie ist besonders von Beckmann ausgebildet worden. Das innerste Ge- 
fäß, in Form einer Eprouvette (Fig. 186), ist knapp von einem zweiten umgeben, zwischen 
beiden ist Luft; das Ganze steht in einem großen Gefäße. Das gewogene Lösungsmittel, 
z. B. Wasser, kommt in das innerste Gefäß, in dem ein kleiner Rührer und 
ein metastatisches Thermometer ($ 191) angebracht sind. In das äußere 
Gefäß kommt eine Kältemischung. Unter langsamem Rühren läßt man 
ein wenig, um etwa 1? C, unterkühlen. Durcb heftiges Rühren wird dann 
die UnterküLlung aufgehoben, das Thermometer steigt rasch und bleibt 
konstant beim Schmelzpunkte des Lósungsmittels. Dann wird aufgetaut 
und die zu lósende und gewogene Salzmenge durch das (Fig. 186 rechts) 
aufwártsgehende Róhrchen in das innerste VersuchsgefàD gebracht. Man 
unterkühlt neuerlich und hebt wieder durch rasches Rühren oder Ein- 
bringen einer miniraalen Salzspur (mittels eines Impfstiftes) die Unter- 
kühlung auf. Das Thermometer steigt rasch, fállt aber bald wieder, da 
nach $240 eigentliche Lósungen keinen konstanten Gefrierpunkt haben. 
Dieser hóchste Stand des Thermometers gilt für die Bestimmung der Ge- 
frierpunkterniedrigung. 
242. Flüssigkeiten, welche den elektrischen Strom unter 
Zersetzung leiten, sog. Elektrolyte, z. B. wásserige Koch- 
salzlósungen, zeigen eigentümliche osmotische Erscheinungen, 
die sich mittels Kryoskopie besonders scharf beobachten 
lassen. Bei solchen verdünnten Lósungen ist der 
osmotische Druck oder die Gefrierpunkterniedrigung 
gróDer, als der Anzahl der gelósten Molekeln 
entspricht. Arrhenius (1887) setzte daher diese Tat- 
sache in Beziehung zur elektrolytischen Dissoziation ($ 535). 
243. Legierungen von Metallen, z. B. das Lótmetall, 4796 Blei und 5396 Zinn, haben 
einen tieferen Schmelzpunkt, 197°C, als die Bestandteile; die sogenannte Woodsche 
Legierung (1 Cadmium, 1 Zinn, 2 Blei, 4 Wismut) schmilzt bei 70° C. Wir haben hier feste 
Lösungen, und es erscheint dieser abnormal tiefe Schmelzpunkt als eine Gefrierpunkt- 
erniedrigung, der Schmelzpunkt ist der eutektische Punkt ($ 240). 
  
  
  
  
Fig. 186. 
       
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
    
   
   
  
   
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
   
    
  
   
   
   
  
   
     
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
	        
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