Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

     
      
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
N 5 8 
IV. Wärme 
  
  
  
  
  
  
  
  
162 oz QU. uL. p IE WEN ecu e ES 
Wenn aber eine rasche Molekel beimVerdampfen die Flüssigkeit verläßt, k] 
so wird die Durchschnittsgeschwindigkeit der zurückbleibenden Flüssig- (I 
keitsmolekeln kleiner; auch ist zür Ausdehnung, weil der auDere Luft- S 
re 
druck überwunden werden muß ($ 207), Energie nötig. Beim Verdampfen 
wird also wie beim Schmelzen Energie verbraucht. Jene Wärmemenge, 
welche bei Verwandlung von 1g einer Flüssigkeit in Dampf S} 
von derselben Temperatur (scheinbar) verschwindet, heißt la- A 
tente Verdampfungswärme. Diese hängt ab von der Natur der Flüssig- 2, 
keit und ihrer Temperatur. Für Wasser von 100° C beträgt sie 539 cal; ti 
davon wird nur ein kleiner Prozentsatz, etwa j5, als äußere Arbeit si 
zur VolumsvergróDerung (das Dampfvolumen ist 1670mal grôBer ge 
als das Flüssigkeitsvolumen) verwendet. Bei Kondensation wird E 
diese latente Verdampfungswärme wieder frei. Man nennt diese 
negative Verdampfungswärme auch Kondensationswárme. m 
Die latente Verdampfungswárme wird bestimmt, indem man den aus is 
einer siedenden Flüssigkeit entströmenden Dampf durch ein in einem ; 
Kalorimeter befindliches Schlangenrohr leitet. Man wagt die konden- S 
sierte Flüssigkeit und miBt die dabei abgegebenen Kalorien. 
Die Verdampfungswármen beim normalen Siedepunkt sind z. B. für È 
X( 
Ather 86, Alkohol 202, Quecksilber 68, Wasser 539 cal. 
   
  
Wenn eine Flüssigkeit unterhalb der Siedetemperatur verdampft In 
(verdunstet), ist auch dazu Wärme nötig, die dabei der Flüssigkeit di 
entzogen wird, so daß sie sich abkühlt. m 
250. Eiserzeugung. Die Flasche A (Fig. 191) enthält Wasser von Zimmer- Ve 
temperatur. Bei a pumpt eine rasch wirkende Luftpumpe die in A entstehen- 
den Wasserdámpfe weg. Ur diese Wirkung der Pumpe zu unterstützen, be- de 
findet sich in der Vorlage BB konzentrierte M 
Schwefelsäure mit großer Oberfläche, wel- st 
che den Wasserdampf absorbiert. So sinkt durch gl 
die vereinte Wirkung von Pumpe und Schwefel- na 
säure der Druck in À sehr rasch, und das Wasser > 
Wasser siedet zunächst bei Zimmertemperatur, und die Di 
dabei verbrauchte Verdampfungswárme, welche fo, 
sich das Wasser gleichsam selbst entzieht, kühlt 4 bis auf 0° Cab, so es 
daß Erstarren zu Eis eintritt. Es findet hier gleichzeitig Eisbildung und pe 
Sieden bei 0° C statt. Diese Methode wurde früher im großen technisch ot 
zur Eisgewinnung verwendet. gr 
Mit den modernen Gaedepumpen, z. B. der Molekularpumpe (8 119), 
gelingt der Versuch auch ohne Schwefelsäure. ki 
251. Dampfdruck und Siedepunkt von Lósungen. Ganz analog den ei 
Betrachtungen über Gefrierpunkterniedrigung ($ 241) ergeben theore- si 
st 
tische Überlegungen, daß Lösungen (von nichtflüchtigen Stoffen) eine
	        
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