Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

        
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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Verdampfungswarme. Dampfdruck 
163 
  
kleinere Dampfspannung haben als das Lösungsmittel. Daraus folgt 
(Fig. 188), daß der Siedepunkt höher wird, weil der zum normalen 
Sieden nötige Dampfdruck 76 cm Hg erst bei höherer Temperatur er- 
reicht wird. 
Auch hier gelten die Gesetze: Die Erniedrigung der Dampf- 
spannung und die Erhöhung des Siedepunktes sind 1. bei ein 
und derselben Lösung proportional der Konzentration, 
2. bei ein und demselben Lösungsmittel umgekehrt propor- 
tional dem Molekulargewichte der gelösten Substanz. Es 
sind natürlich auch diese Beziehungen zur Bestimmung des Molekular- 
gewichtes ausgearbeitet worden; auch hier macht sich die Dissoziation der 
Elektrolyte bemerkbar (vgl. $ 242). 
Wir können zusammenfassend sagen: Äquimolekulare Lösungen 
mit demselben Lösungsmittel (gleichviel Molekeln pro cm?) sind 
isotonisch (oder isosmotisch) und erfahren die gleiche Erniedri- 
gung des Gefrierpunktes und Dampfdruckes und die gleiche 
Erhóhung des Siedepunktes. 
  
252. Dampífdruck in Kapillaren. Zur Betrachtung der Erscheinungen in kapillaren 
Röhren; $ 93ff., können wir hier folgendes nachholen: 
Kommt ein Teilchen a mit seiner in Fig. 85 gezeichneten Wirkungssphäre aus dem 
Inneren der Flüssigkeit bis ar die Oberfläche, so hat es den letzten Teil des Weges gegen 
die rückzichende Kraft der unteren Flüssigkeit unter Energieverbrauch zurückgelegt. Es 
ist klar, daB die doppelte Energie das Teilchen auch noch aus der zweiten Hälfte der 
Wirkungssphäre herausbringt, also verdampft. So hängt der Kohäsionsdruck mit der 
Verdampfungswärme zusammen. 
Ist der Raum über einer Flüssigkeit mit Dampf gesättigt, so müssen wir uns vorstellen, 
daß fortwährend etwas Flüssigkeit verdampft und ebensoviel sich dafür kondensiert; 
Molekeln fliegen aus der Flüssigkeit heraus und ebenso viele in sie hinein. Denken wir uns 
nun die Anordnung Fig. 192, wo Wasser in der Kapillare & um h höher 
steht als in 4. Das Ganze befindet sich in einer luftleeren Glas- 
glocke, die durch adiabatische Einhiillung gegen Warmeaustausch 
nach außen gesichert ist. Es verdampft Wasser in 2 und in 4, der 
ganze Raum füllt sich mit gesättigtem Dampfe. Dieser Dampf drückt 
durch sein Gewicht auf beide Wasserflächen, und zwar um den 
Druck der Dampfsäule 4 stärker auf das weite Gefäß. Es müßte also 
fortwährend mehr Wasser von k verdampfen und in 4 kondensieren, 
es müßte eine Art Dampfheber wirken, was ein unmögliches Per- 
petuum mobile darstellen würde. Daraus folgt, daB aus einer konkaven Flüssigkeits- 
oberflàche weniger verdampft, oder daB der Dampfdruck kleiner ist als bei einer ebenen 
Oberfläche; über einer konvexen Oberfläche ist der Dampfdruck aus gleichen Gründen 
größer. 
  
Wassertropfen verdampfen um so leichter, je kleiner sie sind; ganz 
kleine Wassertropfen kónnen. daher nicht existieren, auDer sie hátten 
einen Kondensationskern; sie bilden sich nur, wenn solche vorhanden 
sind, z. B. Staub, RuD (darum der starke Nebel in rauchigen GroD- 
stádten). Auch Gasionen (vgl. $661) wirken als Kondensationskerne.
	        
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