Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

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I74 IV. Wärme 
  
Einige Angaben für Temperaturleitvermögen sind: 
Ag Au Cu Al Pb Fe Eis 
1,75 1,17 LII 0,83 0,24 0,15 O,OII 
Da ein offenes Licht explosive Luftgasgemische, z. B. aus Grubengas in Bergwerken, 
aus Leuchtgas in geschlossenen Räumen, zur Entzündung bringt, umgibt man in der 
Davyschen Sicherheitslampe die Flamme mit einem Metallnetze. Es explodiert dann, 
falls explosive Gase vorhanden sind, das Gas nur im Inneren der Lampe. Die Wärmeleit- 
fähigkeit des einschließenden Netzes kühlt so stark, daß die Entzündungstemperatur 
außerhalb des Netzes nicht erreicht wird. 
267. Bei der Berührung eines heißen oder kalten Körpers empfinden 
wir zunächst nur jene Temperatur, welche das berührende Organ an- 
nimmt. Ein Stück kaltes Metall scheint dem Wärmegefühle kälter als 
ein Stück Holz gleicher Temperatur. Das Metall fühlt sich darum viel 
kälter an, weil infolge seiner größeren Leitfähigkeit die Hand wirklich 
kälter wird als beim Holz. Ein nackter Fuß empfindet auf Steinboden 
eine tiefere Temperatur als auf einem gleich warmen Fußteppich, weil 
er in ersterem Falle wirklich kälter wird. Das Umgekehrte tritt bei erhöhter 
Temperatur ein. Im heißen Dampfbade fühlt sich jedes Metall viel 
wärmer an als Holz. 
Bei arktischen Expeditionen müssen alle Metallteile, die im Freien berührt werden, 
sorgfältig mit schlechten Leitern umgeben werden, Holzgegenstände aber nicht. Dasselbe 
gilt für heiße Dampfbäder. 
268. Unter dem ,, Leidenfrostschen Phánomen'' oder dem »Sphároidalen Zu- 
stand“ einer Flüssigkeit versteht man die Erscheinung, da ein Flüssigkeitstropfen, der 
auf eine Unterlage viel hóherer Temperatur gebracht wird, auf dieser nicht sofort ver- 
dampft, sondern in Kugelform sich lebnaft hin und her bewegt. Dies wird auf die Aus- 
bildung einer Dampfhülle rings um den Tropfen zurückgeführt, die die unmittelbare Be- 
rührung mit der Unterlage verhindert und wegen ihrer geringen W armeleitfahigkeit die 
Zufuhr der zur Verdampfung der Flüssigkeit erforderlichen Wärme verlangsamt. Man 
kann derart auch z. B. feste CO, in einen glithenden Platintiegel bringen und eine Weile 
in festem Zustand erhalten. Die gleiche Erscheinung gestattet es, ohne Schádigung eine 
befeuchtete Hand in flüssiges Blei oder anderes Metall zu stecken, und mag als Erklärung 
für gelungene ,,Hexenproben'', Betreten glühenden Eisens mit bloßen Füßen ohne Ver- 
brennungserscheinungen, herangezogen werden. 
269. Wir empfinden aber auch Temperaturánderungenunserer Wár me- 
empfindungs-Organe. Bringt man zunächst für längere Zeit die eine 
Hand in warmes, die andere in kaltes Wasser und dann beide gemeinsam in 
ein laues Bad, so empfindet die erste Hand (weil Wärmeabgabe) Kälte, 
die andere (weil Wármeaufnahme) Wárme (vgl. auch § 171). 
270. Erwirmt man durch eine untergestellte Flamme Flüssigkeit, z. B. 
Wasser, in einem Gefäße, so steigt sie — weil weniger dicht geworden —in 
der Gefäßmitte in die Höhe und sinkt, am Randesich abkühlend, herunter, 
wodurch ein fortwährendes Mischen warmer und kalter Teile und rasche- 
res Erwärmen eintritt. Auch hier erfolgt die Fortpflanzung der Wärme 
durch Leitung, die aber sehr gering ist und durch die Wärmekonvektion 
(Transport erwärmter Massen) gefördert wird. Solche Wärme- 
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
       
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