Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

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178 IV. Wärme 
Hier ist der Weg (C + O + O) genau gleichwertig mit (C + O,). Die 
Wirmetdnung 68000 + 29000 ist gleich 97000. Sie hängt also nur ab 
vom Anfangs- und vom Endprodukte. Die Warmesumme beli ebiger 
Zwischenreaktionen ist bei gleichen Ausgangs- und Endprodukten 
immer konstant. Dieses Gesetz von G. H. Hess (1840) ist heute als 
Teil des Energiegesetzes selbstverständlich. 
Man kann, um ein anderes Beispiel zu geben, Zucker in heller Flamme direkt zu Kohlen- 
dioxyd und Wasser verbrennen oder aber den Zucker zuerst gären lassen und dann den ge- 
bildeten Alkohol verbrennen. Da in beiden Fällen vom gleichen Anfangsprodukt dasselbe 
Endprodukt erhalten wird, muß die Wärmetönung im ersten Falle gleich sein der Summe 
der Wàrmetónungen im zweiten Falle. 
277. Bei Oxydationen bildet sich oft eine Flamme, aber nur wenn Gase 
(oder vergaste feste bzw. flüssige Körper) verbrennen. Wasserstoff 
oder Leuchtgas — eine Mischung von Kohlenwasserstoffen und Wasser- 
stoff — verbinden sich bei gewöhnlicher Temperatur unge- 
mein langsam mit Sauerstoff, sehr rasch bei erhöhter. 
Darum muß man ausströmendes Leuchtgas anzünden. Sind feste Teil- 
chen in einer Flamme, so leuchten sie. Eine Leuchtgas- ^der Kerzen- 
flamme leuchtet infolge glühender Kohlenteilchen, die an einem kalten 
Körper über der Flamme sich als Ru ansetzen. Bei einem Bunsenbrenner 
(Fig. 120) ist das Leuchtgas so mit Luft gemengt, daß eine vollständige Ver- 
brennung eintritt. Diese Flamme ist weit heißer, leuchtet aber nur schwach. 
Bringt man an das obere Ausströmungsloch AT 
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eines Bunsenbrenners einen aus kurzen Metall- Ce 1640 
róhrchen bestehenden  siebartigen Einsatz, 
Jo) Mékerbrenner, so erhàit man noch höhere | | 
/ \ Temperaturen. Fig.203 gibt einen Bunsenbren- wt UT 1660" 
I +" 1550° ner mit Temperaturangaben für verschiedene | ! 
| Teile der Flamme, Fig. 204 einen Mékerbrenner. | | 
| | Dort, wo in der Flamme das Luft-Gasgemisch pom 1.1660 
»-t--1560^ die richtige Zusammensetzung hat, ist die Tem- | 
TE ; peratur am größten. Beim Mékerbrenner ist | 
1070" - A | dieses Verhältnis unmittelbar über dem Gitter 56500... 
ne besonders günstig. Neuere Versuche ergaben | 
14507 (ex 930" für sorgfáltig eingestellte Bunsen- und Méker- 
Nis olin brenner bedeutend höhere Temperaturen, für 
die Bunsenflamme z. B. 1785°C. Die Zahlen in 10" 
Fig. 203 und 204 sind wahrscheinlich zu niedrig! 
Um höhere Temperaturen zu erzielen, muß 
die Anwesenheit von Stickstoff und anderen 
unbeteiligten Stoffen im Verbrennungsgas ver- 
mieden werden (Leuchtgas-Sauerstoffgebläse). 
Im Knallgasgebläse Fig. 205 (autogene SchweiBbrenner) wird dem durch bb aus 
c her ausstrômenden Wasserstoff mittels des konzentrischen Rohres a Sauerstoff an der 
Mündung zugeführt. Die môgliche Erhitzung beträgt ca. 20009 C. Bei Verwendung von 
Benzol- oder Benzindampf statt H, erzielt man ca. 2700? C; benützt man statt dessen 
Azetylen, so erreicht man über 3000" C und mit verdichtetem gelóstem Azetylen (Dis- 
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e 660? 
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1680": ———+- 
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Fig. 203. 
sousgas) bis ca. 4000? C. 
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
   
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