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Mikroskop 227
Das Objekt befindet sich meist unter einem dünnen, von unten her
hellbeleuchteten Glasblättchen (Deckgläschen). In der schematischen
Fig. 277 ist C ein Objektpunkt und d das Deckgläschen, F ist die
unterste, halbkugelfórmige ,,Frontlinse des Mikroskopobjektives. Alle
von C ausgehenden Strah-
len, die unter einem etwas
größeren Winkel als wu
schief auf die obere Fläche
des Deckglàáschens fallen,
werden total reflektiert
und gehen iür die Abbil-
dung im Mikroskop ver-
loren (gestrichelt gezeichnet). Verschieden von diesem Trockensysteme
ist das homogene Immersionssystem (Fig. 278). Hier befindet sich
zwischen der untersten Fläche der Frontlinse und der obersten Fläche des
Deckgläschens, das manchmal auch entfallen kann, ein Flüssigkeits-
tröpfchen £ mit möglichst gleichem Brechungsverhältnis wie
die. anstoßenden Glassorten, z. B. Zedernholzöl. Fig. 278 zeigt, daß
hier der Óffnungswinkel v viel größer ist als der frühere 4. So kommt
viel mehr Licht von dem Objektpunkte C ins Mikroskop, und es
wird dadurch das Bild lichtstárker. Überdies bringt diese Immersion
noch einen anderen Vorteil, welchen wir erst nach Besprechung der
Beugung werden kennenlernen (8432). Es wird die Schárfe der Abbil-
dung und die reziproke GróDe der kleinsten unterscheidbaren Objekte,
die sog. Auflósekraft des Mikroskopes, bedeutend erhóht.
MaDgebend für die Lichtstárke des Bildes und die
Auflósungskraft des Objektives ist die GróDe A —
n sin 4, wobei » den Brechungsquotienten des Mediums
zwischen Objekt und Objektiv (n = x für Luft, also
für Trockensysteme; # = 1,5 fiir Zedernholzol, also
für Immersionssysteme) und # den Winkel zwischen
optischer Achse und äuBerstem Randstrahl bezeich-
net. Man nennt A die numerische Apertur des Ob-
jektives (vgl. auch $ 443).
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277.
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Fig. 276. Fig. 277. Fig. 278.
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ZZ
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Es sei hier noch bemerkt, da die schief durch das Deck-
gläschen gehenden Strahlen eines Trockensystems durch ihre
Brechung im Gläschen eine Art sphärische Aberration erleiden,
die mit der Dicke des Gläschens zunimmt. Auch dagegen gibt
es eigene Korrektionssysteme.
355. Mikroskopstative. Fig. 270 zeigt eine moderne
Form: oben bei Ok das Huygenssche Okular, am
unteren Ende des Tubus 7 ein nur aus zwei Linsen
mittlerer Stärke bestehendes Objektiv Ob. Mittels