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Drehung der Polarisationsebene
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e in Flüssigkeiten drehen die Polarisationsebene schwach. Man verwendet
hen- darum lange Schichten, bis zu 20 cm Länge. Apparate, welche diese
'egen- Drehung bestimmen lassen, heifen Polarimeter, Saccharimeter,
auch Polaristrobometer. Sie finden vielfache Anwendung in der phy-
siologischen und pathologischen Chemie zur Erkennung einer Reihe von
A T medizinisch wichtigen Stoffen, welche stark aktiv sind, z. B. von Glykogen,
is Glykuronsáure, Maltose, Milchzucker, Serumalbumin, Eialbumin usw.
d doc Unter spezifischem Drehungsvermógen versteht man die Winkel-
drehung, welche eine ro cm lange Schicht einer Iooprozentigen Ló-
E : sung, d. h. in I cm* Lösung 1g aktive Substanz (was natiirlich un-
(aber möglich ist) zeigen würde. Man beobachtet z. B. die Drehung « einer
Mach 4 %igen Lösung in einer 20 cm langen Röhre, dann ist das spezifische
daher | Drehungsvermôgen 25 - x .
le Sog. Ventzkesche Skala. Diese international (mit Ausnahme Frankreichs)
tors A angenommene rooteilige Skala legt für den Hundertpunkt der Sacchari-
andere | meter eine Normalzuckerlósung zugrunde, welche bei 209 C in 100 cm?
;platte | 26,000 g Zucker enthält. Verwendet wird ein 20 cm langes Rohr. Eine
n und | Quarzplatte von 100° Ventzke (V) dreht Natriumlicht (Strahl D) bei
20°C um 34,66 Kreisgrade (1° V == 0,3466 Kreisgrade).
zesichts- In Frankreich wird die Soleilsche Skala beniitzt. 1° Soleil — 0,2167
‘eile des Kreisgrade fiir den Strahl D bei 20° C.
slits 468. Es sei hier auch die magnetische Drehung der Polarisationsebene (Faraday 1845)
; erwahnt. Schwefelkohlenstoff z. B. dreht die Polarisationsebene kaum; läßt man aber
Poları- gleichzeitig und parallel mit dem polarisierten Lichtstrahl magnetische Kraftlinien ($ 695)
ristalli- durchgehen, so erfolgt eine starke Drehung. Es zeigen nun alle Körper (soweit sie einfach
viele brechend sind) solche Drehungen im magnetischen Felde, aber in sehr verschiedener Größe
ver und nach verschiedener Richtung.
a dann 469. Zur Messung der Drehung der Polarisationsebene sind die ver-
in der schiedensten Apparate konstruiert worden, einer der einfachsten ist
ermôg- das Polarimeter von Mitscherlich. X
Atome P in Fig. 363 ist der polarisierende Nicol, 4 der auf einem Teil-
Tinks. kreise K mefbar zu verdrehende analysierende Nicol. Man stellt zuerst
| 1874). auf Dunkel ein, liest die Stellung des Zeigers am |
Stereo: Teilkreise K ab, gibt dann die zu untersuchende K ||
atrische Flüssigkeit, die sich in einer an beiden Enden mit | |
planparallelen Glasplatten verschlossenen Röhre R ET £7
tems befindet, zwischen die Nicols und verdreht dann 2 R ||
cher che- den Analysator so weit, bis das Gesichtsfeld wieder Y |
lder dar- dunkel wird. Die Drehung des Zeigers an K gibt esr /
Inaktive dann diein der Flüssigkeit erzeugte Drehung. Scharfe Einstellungen erhält
mer m man aber wegen der Rotationsdispersion nur mit einfarbigem Lichte.
AR cine 470. Saccharimeter Soleil. In Fig. 364 ist P der Polarisator, A der
Analysator, R die Róhre mit der aktiven Flüssigkeit, D eine Doppel-