Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

    
  
  
208 VI. Elektrizität 
Ladungszufuhr wird die Divergenz der Aluminiumblättchen größer. 
Auf dieses mit Glaselektrizität geladene Elektroskop bringen wir 
dann mittels der kleinen Probekugel 7 aus der mit Harzelektrizität 
geladenen Kugel B Harzelektrizität. Da bemerken wir, daß jetzt bei 
jeder neuen Berührung die durch. die Glaselektrizität entstandene 
Divergenz der Blättchen immer kleiner wird und schließlich auf Null 
gebracht werden kann. 
Diese Tatsache lehrt uns: Glas- und Harzelektrizität, in entsprechen- 
der Menge zusammengebracht, heben einander auf; man hat da- 
her für diese beiden Elektrizitätsarten das Zeichen + und — eingeführt, 
wobei die Zuordnung eine ganz willkürliche war. Man nannte die Glas- 
elektrizität positiv und die Harzelektrizität negativ. 
Dabei war es von vornherein wahrscheinlich, daß es sich beim Reiben 
nicht um Neuerschaffung von Elektrizität, sondern nur um eine Störung 
eines Gleichgewichtes handeln dürfte. Hat man nämlich beim Reiben 
des Harzstabes den reibenden Pelz (der ein Leiter ist) sorgfältig isoliert, so 
Jäßt sich zeigen, daß mit der negativen Elektrisierung des Harzes gleich- 
zeitig der Pelz positiv geworden ist. Diese Versuche mit den feinsten Me- 
thoden in verschiedener Weise durchgeführt, ergaben, daB stets, und 
zwar nicht nur beim Reiben, sondern überall, wo Elektrizität entsteht, 
gleich große positive und negative Elektrizitätsmengen auf- 
treten. Man kann somit von einem Gesetz der Erhaltung der Elek- 
trizität in der Weise sprechen, daß die im Weltall vorhandene Elek- 
trizitätsmenge unverändert bleibt, und daß immer einer Anhäufung der 
Elektrizität an einer Stelle eine Verminderung an einem anderen Orte 
entsprechen muß. 
487. Sitz der elektrischen Ladung. Wenn wir mit unserer Probekugel 7 die Elektrizität 
von einer größeren geladenen Kugel wegnehmen und an das Elektroskop bringen, so er- 
halten wir stets denselben Elektroskopausschlag, wo immer auch wir an die groBe Kugel 
die Probekugel » anlegen. Daraus ergibt sich, dab die C 
Elektrizität auf einer geladenen Kugel nach allen 3 5 
Seiten hin ganz gleichmäßig verteilt ist. 7 j 
Nehmen wir hingegen statt der Kugel einen Kórper, 7 
der nach einer Seite hin eine stärkere Krümmung, eine 
spitzere Form hat (Fig. 372), so wird durch einmaliges 
Berühren mit der Probekugel von der spitzen Stelle s viel 
mehr Elektrizitàt weggehen als vom Punkte /. An der 
Spitze sitzt also mehr elektrische Ladung als an den Pi sd. 
übrigen Stellen. EN 
Bei einem hohlen Metallgefäß G (Fig. 373) läßt sich mit der Probekugel leicht zeigen, 
daß sich im Innern (7) keine Spur einer Ladung findet, wenn auch das Gefäß stark 
geladen ist, man muß also außen (II) große Ladungen finden. 
Steht eine Person im Innern eines noch so stark elektrisch 
wirkt auf sie keine wie immer geartete äußere elektrische Kraft ein. 
Elektrometer werden in geerdete Schutzhüllen eingebaut. 
Fig. 372. 
geladenen Drahtkäfigs, so 
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