Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
TE EE 
  
  
304 QUO VI. Elektrizität 
  
  
Um eine elektrostatische Elektrizitätsmengen-Einheit aus der Unendlichkeit auf einen 
Punkt vom elektrostatischen Potential Eins zu bringen, ist eine Arbeit von ein Erg nötig. 
Nehmen wir statt einer solchen Elektrizitätsmengen-Einheit deren 3° 10% oder (nach 
§ 489) 1 Coulomb, so sind 3 * 10? Erg oder 3 * 10? Joule Arbeit nótig. 300 Volt bezeichnen 
also dasselbe Potential wie 1 elektrostatische Potential-Einheit. 
Statt Potentialdifferenz gebraucht man oft den Ausdruck elektro- | 
motorische Kraft oder Spannung. | 
Um einen jederzeit rasch faBbaren Begriff mit dem Zeichen V' quan- 
titativ zu verbinden, wollen wir uns merken, daß ein Volt ungefähr 
gleich ist der Potentialdifferenz oder Spannung an den Polen eines 
Daniellelementes (8 554). 
496. Potential eines Leiters. Aus den oben angestellten Überlegungen 
ergibt sich, daB die Aquipotentialflàchen desto náher aneinander rücken, 
je nàher wir an den Zentralkórper herankommen. (Sie werden in der 
Nähe der Kugel so dicht, daD sie in Fig. 377 nicht mehr gezeichnet werden 
konnten.) Das folgt aus dem Coulombschen Gesetz, wonach auch die 
Kraft hier immer größer wird. Es ergibt sich ferner, daf die letzte Niveau- 
fläche die Oberfläche der leitenden Zentralkugel sein muß; wenn man die 
geladene Versuchskugel längs der Oberfläche bewegt, so ist keine Kraft 
zu überwinden und es wird keine Arbeit geleistet. 
Dieser Satz läßt sich verallgemeinern und lautet dann so: Die Ober- 
fläche eines statisch geladenen Körpers ist stets eine Äqui- 
potentialfläche. 
Wenn man von einem geladenen Körper einen Draht zu einem Meß- 
apparat, z. B. Elektroskop, führt, so fließt. Elektrizität z. B. nach &, 
Fig. 371, und es wird rasch, wenn nur alles gut isoliert ist, elektrisches 
Gleichgewicht eintreten. Der geladene Körper 4 und das Elektroskop & 
haben dann dasselbe Potential. 
497. Ist ein Körper zur Erde abgeleitet, so besitzt er das Erdpotential, 
welches wir gewóhnlich, trotzdem die Erde selbst auch eine Ladung und | 
ein Potential hat, als Nullpotential bezeichnen, da ja bei unseren Labo- | 
ratoriumsversuchen die in die große Erdkugel abgestoßenen Ladungen 
in praktisch unendliche Entfernungen rücken. Es ist das Erdpotential 
also ein willkürlicher Nulipunkt. 
498. Falls auf einem Leiter Potentialdifferenzen existieren, kann kein 
andauerndes Elektrizitätsgleichgewicht bestehen; die Elektrizität 
fließt von Orten höheren Potentials zu Orten niederen Po- | 
tentials. Dieses Fließen der Elektrizität heißt elektrischer Strom. 
Solche Erscheinungen gehören nicht mehr in das Gebiet der Elektrostatik. 
Analogien sind: Wasserströmungen oder Gasströmungen oder Wärme- 
strömungen infolge von Druck- bzw. Temperaturdifferenzen. 
499. Der Begriff der elektrischen Feldstárke (vgl. $ 492) hàngt 
mit dem Potentiale in folgender Weise zusammen: Auf einer elektrischen 
Kraftlinie seien zwei Punkte (r) und (2) in der kleinen Distanz 4 von- 
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