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326 VI. Elektrizität
OH © -Konzentration wäre zu groß, und es vereinigt sich ein Teil dieser beiden Ionen so
lange zu H,O, bis ihr Produkt wieder das alte geworden ist (d.h.es ändert sich in der
Natronlauge das Verhältnis der Dissoziierungs- und Wiedervereinigungsgeschwindigkeit).
Dadurch ist auch die Konzentration der H-Ionen gesunken.
b) Lösen wir aber im Wasser z. B. etwas Salzsäure, so bilden sich die Ionen H®
und ClQ. Die neuen Wasserstoffionen kommen zu den schon vorhandenen H-Ionen des
H,O hinzu, das Produkt der gesamten H(-Konzentration und OH ©-Konzentration
wäre zu groß, und es vereinigt sich ein Teil der Ionen so lange zu HO, bis ihr Produkt
wieder das alte geworden ist. Dadurch ist aber die Konzentration der H-Ionen gestiegen.
Eine neutrale Lósung (bei 22? C) ist eine solche, bei der die H (D -Konzentra-
tion (mol pro Liter) = 1077. Je kleiner diese H (0) -Konzentration wird, desto
mehr tritt der alkalische, je größer sie wird, desto mehr tritt der saure Charakter
der Lósung hervor.!)
Ein neutrales Salz, z. B. NaCl, welches weder H- noch OH-Ionen enthált, ändert die
schon vorhandene H @) - Konzentration des lóseuden Wassers nicht.
Die Stärke des sauren Geschmacks bei Wein hängt von der Konzentration der freien
H-Ionen ab.
Die kornblumenblaue Farbe ist allen verdünnten Kupfersalzlösungen gemeinsam, weil
in diesen Lösungen positive Kupferionen enthalten sind. Ferner sind nach dieser Theorie
alle Sulfatlösungen mit Bariumsalz zu BaSO, fällbar, weil überall dieselben negativen
SO,-Ionen vorhanden sind. Ebenso bedingen NH,-Ionen bitteren Geschmack, was z. B.
für alle Chininsalze maßgeblich ist.
538. An der Kathode wird bei Durchgang eines schwachen Stromes zu-
nächst nur H® entladen. In der Umgebung dieser Kathode bleiben nur
mehr die OH-Ionen übrig; das Wasser wird hier alkalisch. Umgekehrt
erfolet an der Anode Sáurebildung.
Dieser Vorgang zusammen mit Fárbungserscheinungen geeigneter
Stoffe wird für sogenannte ,, Polsucher'' verwendet; z. B. mit Phenol-
phtaleïn getránktes feuchtes Filtrierpapier, das an der Berührungsstelle
des negativen Poles rot wird.
539. Das elektrolytische Auftreten von Sáuren an der Anode und Alkali an der
Kathode in wásserigen Lösungen wird in der ,,chirurgischen Elektrolyse'" verwendet, um
Haare oder Muttermale, Nasenpolypen, Strikturen usw. zu entfernen, indem man ent-
sprechend geformte Elektroden an die Haut legt oder in die Nase, Harnróhre usw. ein-
führt. Die an der Anodensonde entstandene saure Flüssigkeit wirkt koagulierend und
blutstillend, indes das an der Kathodensonde auftretende Alkali die Gewebe zum Quellen
bringt und verflüssigt. Macht man eine dieser Elektroden (an beliebiger Kórperstelle)
groD, so ist ihre Wirkung gegen die der Sonde verschwindend.
540. Lange vor Aufstellung der Dissoziationshypothese hatte Faraday
(1833) schon experimentell seine Fundamentalgesetze der Elektrolyse
endeckt :
1. Die an den Elektroden ausgeschiedenen Stoffmengen ein
und desselben Elektrolyten sind den durchgegangenen Elek-
trizitátsmengen proportional.
I) Die Wichtigkeit dieser Vorstellungsweise spielt in der Physiologie eine hervor-
ragende Rolle; eine Reihe von biologischen Beispielen findet man in ,,Die Wasser-
stoffionen-Konzentration* von Michaelis (Berlin 1914).
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