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334 VI. Elektrizität
bedeckende Wasserstoff elektromotorisch entgegenwirkt. Lôst man aber in H,SO, Kalium-
bichromat, welches sehr léicht Sauerstoff abgibt, so wird der entstehende Wasserstoff
immer wieder rasch oxydiert. Für längeren Gebrauch (über zwei Minuten) ungeeignet.
Die elektromotorische Kraft (oder ‚,Klemmspannung‘‘) ist rund 1,9 Volt.
Leclanche (Fig. 410): Zink und Kohle, welch letztere in einem größe-
ren porösen Tongefäß mit einer Mischung von C und MnO, (Braunstein)
umgeben ist; alles in konzentrierter Sal-
miaklósung (NH,4CI). MnO, gibt sehr leicht
Sauerstoff ab und oxydiert den auftreten-
den Wasserstoff. Dieses Element wird mei- -'
stens für elektrische Klingeln verwendet. In
neuerer Zeit werden unter dem Namen Beutel-
element (das TongefäB ist durch einen Lein-
wandbeutel ersetzt) ganz vorzügliche Elemente
dieser Type verkauft; die lange konstant
bleibende Klemmspannung ist r,5 V. In der
chemischen Zusammensetzung analog sind die
z. B. für Taschenlampen, Radioapparate usw. hàufig verwendeten
Trockenelemente, die eine mit dem Elektrolyten (Salmiak) getränkte
poróse Masse (Gips, Sand und dgl.) enthalten.
Fig. 410.
Daniell (§495): Zn in verdiinnter H,SO, und durch ein Tondia-
phragma geschieden Cu in CuSO,-Lósung. Zn sendet durch seine Lósungs-
tension positive Zn-Ionen in die H,SO,-Lósung; die positiven H-Ionen
werden durch das Diaphragma hindurchgetrieben, drángen die positiven
Cu-Ionen zur Cu-Elektrode, welcne (wegen der zu kleinen Lósungs-
tension des Cu) diese Ionen entladend, immer dicker wird, indes die
Zn-Elektrode entsprechend abnimmt. Die CuSO,-Lósung wird immer we-
niger konzentriert, und die H,SO,-Lósung verwandelt sich in ZnSO,-Ló-
sung. Die sehr konstante Klemmspannung ist ca. 1 V (genauer 1,09).
In allen bisher geschilderten Elementen geht der Strom im äußeren
Leiterkreise immer zum Zn-Pole hin. Zn ist also der negative Pol.
555. Der Ursprung der Stromenergie liegt meist in der potentiellen
chemischen Energie. In einem ,,Daniell", das einige Zeit Strom geliefert
hat, ist Zn zu ZnSO, geworden; die dabei entstandene Verbindungs-
wärme ist aber nur zum Teile als Stromenergie aufgetreten. Es ist nàm-
lich auch CuSO, zerlegt worden, da ja Cu ausgeschieden wurde; die Lei-
stung im Stromkreis ist um diesen Energieverbrauch vermindert.
SchlieBlich werden auch alle verschiedenen Lósungswármen, die übrigens
hier klein sind, in Rechnung zu setzen sein: die Energie des gelieferten
Stromes wird also hauptsáchlich durch die Sulfatierung von Zn geliefert,
wobei wir jedoch einen Teil zur Zerlegung des CuSO,, d. h. zur Ver-
meidung der Polarisation wieder abgeben müssen.
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