Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
   
  
   
   
  
  
    
Be. AA 
  
VI. Elektrizität 
  
  
Lichtbogen überbrückt. Das Licht einer Projektions- 
lampe z. B. kommt in erster Reihe von einer krater- | 
förmigen Vertiefung, die sich an der positiven Kohle | 
ausbildet, und geht in Fig. 432 (positive Kohle oben) 
schief abwärts. Man nimmt darum bei Projektions- 
  
  
lampen die positive Kohle gewóhnlich etwas dicker 
als die negative und stellt sie etwas geneigt (oder 
horizontal), damit móglichst viel horizontal gerich- 
tete Strahlung aus dem Krater austreten kann. 
Trànkt man die Kohlen mit gewissen Salzen, z. B. Fluor- 
Fig. 432. salzen des Calciums, Bariums, Strontiums usw., so leuchtet ; 
auch der Lichtbogen selbst (meist gelb oder rot); solche , Effektkohlen" geben eine viel in pa 
bessere Energieausbeute. trágt 
Die technischen Konstruktionen der Bogenlampe verlangen also zuerst 300? 
ein Aneinanderschieben der Kohlenstábe, dann ein plótzliches Auseinander- der Z 
rücken beim Stromdurchgang und schlieflich ein allmáhliches Nachschie- nach 
ben wegen des Abbrennens. Wáhrend in den früheren Konstruktionen Erw? 
die Kohlen rasch, in etwa acht Stunden abbrannten, schlieBt man jetzt in es W: 
den Dauerbrandbogenlampen die Kohlen in eine enge Glasglocke môglichst ist, c 
luftdicht ein, wodurch man eine Brenndauer bis zu 150 Stunden erhält. En 
Eine gewóhnliche Bogenlampe braucht etwa 50 V und ro &, also Amp 
500 Watt bei einer mittleren (ráumlichen) Helligkeit von 500 HK ; eine Nebe 
Hefnerkerze verlangt also etwa z Watt. Die Energiekosten beim Bogen- steht 
lichte sind bei gleicher Helligkeit ungefähr ebenso groß wie beim Auer- brauc 
licht oder bei gewóhnlichen Metallfadenlampen. Die $ 589 erwáhnten 
gasgefüllten groBen Halbwattlampen, besonders für Lichtstárken von | 
200 HK aufwärts, sind ökonomischer. | 595 
Man hat Bogenlicht, besonders bei Scheinwerfern, bis zu 70000 HK | telle 
hergestellt. Mer 
Die hohe Temperatur des Lichtbogens findet für chemische Zwecke, z. B. in den elek- Sion 
trischen Ófen von Moissan, vielfache Verwendung. Ein Kohlentiegel bildet die Ka- 
thode und ein vertikal in die Mitte dieses Tiegels tauchender Kohlenstab die Anode. Der stem. 
Lichtbogen entsteht zwischen Stab und Tiegel. Man arbeitet hier mit Stromstárken von 7.B. 
einigen tausend 4. Die im Tiegel befindlichen Substanzen werden so der größten Hitze wenn 
ausgesetzt, die man überhaupt herstellen kann, etwa 2500— 3000? C. In dieser Weise werden tune 
besonders die Carbide erzeugt, z. B. das Calciumcarbid für die Acetylenbeleuchtung, das Tem 
Siliciumcarbid oder Karborundum, ein fast die Härte des Diamanten erreichendes Schleif- I 
mittel, usw. moto: 
591. Die Erhitzung eines stromdurchflossenen Drahtes ist von einer im Ve 
Verlängerung begleitet, deren Messung die Stromstärke bestimmen làDt. Nir 
Zwischen den fixen Punkten A und B (Fig. 433) ist der dünne zu er- Wenig 
würmende Draht d, meist Platiniridium, 0,03 mm dick, gespannt. Von fast c 
der Mitte dieses Drahtes ist nach dem fixen Punkte unten ein anderer In 
Draht b gespannt. In der Mitte dieses Vertikaldrahtes ist ein Kokon- der I. 
faden c befestigt, der durch eine Feder f nach links gespannt wird. c ist ab ur 
 
	        
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