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374 VI. Elektrizität
photographischen Filmstreifen, der auf einer rotierenden Trommel auf- App
gespannt ist, oder auf einer Platte, die (durch Reibung oder sonstige vorı
Kunstgriffe je nach dem beabsichtigten Meßzwecke mehr weniger ver- | des
zögert) abwärts fällt. Man erhált so die nach rechts oder links erfolgen- einz
den Ausschläge als nach rechts oder nach links ausgebogene Kurven. Strc
Photographiert man gleichzeitig eine vertikal stehende, schwingende sehr
x Stimmgabel von bekannter Tonhóhe, so erhált man im Bilde von
0! Sek auch eine Sinuslinie für die Zeitmarkierung. Natürlich kann der
T man auch andere Zeitmomente, Beginn und Schluß einer elek- A;
trophysiologischen Reizung usw. markieren. die v
613. Um ein Beispiel zu liefern, sei der Aktionsstrom des D
normalen menschlichen Herzens angegeben. Dieses liegt schrág met
3 : im Körper, rechts oben die Basis und links unten die Spitze. und
| == Die durch die Herztätigkeit erzeugten elektrischen Ströme und
P? flieBen darum unsymmetrisch durch den Kórper. Es ergeben D
i : sich verschiedene Ableitungsmóglichkeiten dieses Stromes, stárl
| z. B. linker FuB und rechte Hand oder beide Hánde usw. Die gem
Fig. 458. Extremitäten werden einfach in wannenartige Gefäße mit wie
leitender Flüssigkeit gehalten, welche leitend mit einem Saiten- Vor
galvanometer verbunden sind. Ein solches Elektrokardiogramm nach nicl
Einthoven gibt Fig. 458. P. Eine
Dieses einfache Beispiel genüge, um die Wichtigkeit des Instru- den
mentes für das ganze Gebiet der Elektrophysiologie zu zeigen, ebenso Be
ist auch seine Bedeutung für die Diagnostik bei Herzkrankheiten un- Inst
mittelbar einzusehen. das
Verstárkeranordnungen mittels Elektronenróhren ($674) geben in schei
ihren Einzelheiten noch vollkommenere Bilder. t
such
614. Drehspuleninstrumente. Ein stromdurchflossenes Solenoid wirkt
wie ein Magnet. Bei entsprechender Anordnung kann und
es so beweglich gemacht werden, daß es sich wie eine dreh
Magnetnadel einstellt. Das Drehmoment wird be- P — Kraf
sonders grof sein, wenn wir statt des schwachen | Lage
Erdfeldes das eines kräftigen Hufeisenmagnets wird
lr nehmen. | geles
^, In Fig. 459 sind N und S die Pole eines starken per- | Volt
N manenten Hufeisenmagnets. In seinem Felde hängt Fi
‘ - d £
7 an einem diinnen Draht ab ein viereckiges Draht- Amp
yy rüáhmchen, das durch die Feder / gespannt wird. a
und c sind mit einem nicht gezeichneten feststehen-
den Stative verbunden. Der zu messende Strom fliebt
von a nach 5, dann einige Male durch das viereckige
Drahtráhmchen (Solenoid) und über f c wieder aus dem