Stromstärke und Spannung von Wechselstrom 391
chein- Federgalvanometer ($ 607) reagieren auch auf Wechselstrôme. In
chsel- allen Apparaten mit weichem Eisen ist aber die Hysteresis von EinfluB.
Es müssen daher Federgalvanometer für verschiedene Periodenzahl des
Wechselstromes eigens geeicht werden. Durch passende Wahl der Eisen-
len
eht TM sorte und -form gelingt es jedoch, bis zu einer Frequenz von 50, Instrumente
einbare zu bauen, die bis auf etwa 2 9, Genauigkeit sowohl für Gleichstróme als
e. i auch für beliebige Wechselstróme verwendet werden kónnen.
C ; 632. Ein gewóhnliches Nadel- Galvanometer oder ein gewóhnliches Drehspulen-Galvano-
| einge- meter reagiert natürlich nicht auf Wechselstrôme, die fortwährend nach entgegengesetzten
Seiten ablenken. Wenn wir aber beim Drehspulen-Galvanometer (8 614) statt des perma-
eines nenten Magnets ein Solenoid verwenden, und wenn wir sowohl die Drehspule als auch
die fix stehenden Windungen von den zu messenden Wechselströmen durchfließen
1selnd lassen, so wird sich die Stromrichtung gleichzeitig in der abgelenkten Drehspule und in
dem fixen ablenkenden Solenoid umkehren. Die Drehung erfolgt immer in einer Richtung
und ist dem Quadrat der Stromstärke proportional. Solche Apparate heißen Dynamo-
lesche distor.
setzt Nimmt man bei einem solchen Dynamometer eine diinndrahtige Drehspule mit groBem
trom- Widerstand und das fixe ablenkende Solenoid mit dickem Draht und kleinem Widerstand
und schaltet man die fixe Rolle direkt wie ein Amperemeter in die Leitung ein, indes die
drehbare Rolle wie ein Voltmeter an zwei Punkten der Leitung angeschlossen wird, so er-
rat der hält man ein Wattmeter. Die Wirkung der fixen Spule ist der Anzahl der À proportional,
lan be- die Wirkung der dünnen Spule der angelegten Potentialdifferenz E; der Ausschlag wird
1s dem daher proportional sein dem Produkt /.E; dieser Ausschlag liefert also bei einem mit
gleich- passender Skala versehenen Apparat direkt den Stromeffekt für die eingeschaltete Strom-
nnung leitung in Watt. Das Prinzip gilt für Gleich- und (mit einigen Einschránkungen) Wechsel-
gleich- stróme.
633. Medizinisches Induktorium. Induzierte StromstóDe nennen die
Mediziner Faradische Stróme. Sie werden für physiologische, dia-
enostische und therapeutische Zwecke verwendet.
I in der schematischen Fig. 478 ist eine Spule aus 3 —4 Lagen dicken
st die Drahtes, II eine Spule mit 5000—20000 Windungen dünnen Drahtes.
Ein Strom von einigen Elementen der Batterie 5
geht durch 7; er wird regelmäßig in à mit nach
dem Prinzip der elektrischen Stimmgabel (8 608) X
konstruierten Einrichtungen
(Wagnerscher oder Neefscher I
Hammer) etwa 20 —200mal pro fi T |
sec unterbrochen und geschlossen un
Dadurch werden in II hochge- ZZ
spannte Öffnungs- und Schlie- Aa
Dungsinduktionsstróme erzeugt. f | a
s auch Man kann durch ein solches i.
(eben- duktorium mit einer Batterie von 2—3 V. eine Spannung von einigen
Volt- Ioo bis rooo Y erhalten. Es erfolgt eine Hinauftransformation der
nte ist | Spannung. Wenn wir II auf einer schlittenartigen Vorrichtung, die oft
über Im lang ist, ganz weit von 7 wegschieben, so schwächen wir die
Lechers Physik f. Mediziner u. Biologen. 8. Aufl. 26