302 VI. Elektrizität
Wirkung, indes wir beim Überschieben von II über I die stárkste
Wirkung erzielen, besonders wenn ein Eisendrahtbündel im Innern
von I vorhanden ist. Eine Skala auf der Schiene ermóglicht unge-
fáhre Dosierung dieser Koppelung: Schlittenapparat von Du Bois-
Reymond.
Man hat die Spule /7 auch drehbar eingerichtet. Stehen die Achsen von I urd II senk-
recht aufeinander, so ist die Wirkung gleich Null; allgemein ist sie umgekehrt proportional
dem Sinus des Winkels zwischen den Achsen.
Eine andere Schwächung der Induktion erzielt man durch einen Kupferzylinder, der
bei übereinander geschobenen / und II zwischen I und II sich einschieben läßt. Die In-
duktionsströme, welche in diesem mehr oder weniger tief eingeschobenen Kupfermantel
entstehen, verkleinern die Wirkung von 7 auf IT.
Die beim Öffnen und Schließen des induzierenden Stromes I in II
induzierten Ströme liefern immer dieselbe Elektrizitätsmenge, da ja
die Zahl der geschnittenen Kraftlinien immer dieselbe ist. Je nach der
Schnelligkeit aber, mit der diese Kraftlinien entstehen oder verschwin-
den, wird dieselbe induzierte Elektrizitätsmenge innerhalb kürzerer
oder längerer Zeit abfließen, d.h. ihre Spannung wird größer oder kleiner
sein. Da das Unterbrechen des Primärstromes rascher erfolgt als das
Schließen, ist der sog. ,,Óffnungsstrom" in JI hóher gespannt und physio-
logisch wirksamer.
Die gewóhnliche Schaltung des Unterbrechungshammers ist unmittelbar verständlich.
Der Strom der Batterie B (Fig. 479) geht durch die nicht gezeichnete primäre Spule I
(Spule /7 sei dauernd über /) und den Elektroma-
gnet S; dieser zieht das Eisenbláttchen E an,
wodurch der Platinkontakt bei v unterbrochen
wird; die Feder EF springt wieder in die Hóhe usw.
Der Strom in I wird so
vollständig | unterbro-
chen, daB ein Stromver-
lauf entsprechend dem
Diagramm Fig. 480 (aus-
gezogene Linie) resul-
tiert. O ist der Moment. À ES
des Stromschlusses, B UE d NE
der Moment der Strom- U, P
óffnung. Von O bis 4 Fig. 480.
haben wir relativ lang-
samen Stromanstieg wegen des entgegengesetzten SchlieBungsextrastromes, von 4 bis B
konstanten Gleichstrom, von B bis C fließt Öffnungsextrastrom durch den Funken bei
hindurch. Die gestrichelte Linie in Fig. 480 gibt den Verlauf des induzierten Stromes in II.
Wir haben von O bis A Induktion durch den wachsenden SchlieBungsstrom von I,dann noch
den Extrastrom in II. Dann aber bleibt II stromlos, weil der Strom in I konstant bleibt.
(B bis C InduktionsstoB infolge des Abfallens des primären Stromes, C bis E Induktionsstoß
durch Verschwinden des starken Extrastromes von Z//.) Dieser letztere in duzierte Strom fließt
noch, eine Art sekundärer Öffnungsstrom, wenn der primäre Strom schon ganz verschwun-
den ist. Die durch Schließung von I in /Z7 induzierten Ströme haben geringere
CC
(8
(qu
Fig. 479.