Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
VI. Elektrizität 
  
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686. Belastung der Róhren. Harte Róhren erfordern stárkere Span- 
nungen. Zu groBe Stromstárken bringen die Antikathode zu schádlichem 
Glühen. Auch soll der Strom nie in verkehrter Richtung daurch- 
gehen. Da jedes Induktorium Schliebungs- und OÓffnungsstrom liefert, 
so muß die Spannung so gewählt werden, daß nur der Öffnungsstrom, 
der ja größere Spannung hat ($ 633), durchgeht. Man erkennt das an der 
,schlieBungslichtfreien‘“ Art des Leuchtens. 
Um ganz sicher den Strom nur in der gewünschten Stromrichtung durchzulassen, sind 
oft eigentümlich gestaltete Vakuumróhren als, Stromventile'' vorgeschaltet. Oder man 
hat zur raschen Erkennung der Stromrichtung eine sog. ,/Glimmlichtróhre", d.i. eine 
Vakuumróhre mit zwei stabfórmigen gleichen und symmetrischen Elektroden, vorge- 
schaltet. Von den beiden Elektroden ist hier die Kathode mit dem negativen Glimmlichte 
umgeben, bei einem eventuellen — zu vermeidenden — Wechsel der Stromrichtung haben 
dann beide Elektroden die Glimmlichtbedeckung. 
Wehneltunterbrecher geben nicht nur die eine Stromrichtung des 
Offnungsstromes, es bleibt auch etwas vom SchlieBungsstrom übrig, wo- 
durch die Róhren leiden. 
Am besten: Man nimmt hochgespannten (120000 V) Wechselstrom 
und kommutiert durch einen entsprechend rasch rotierenden Umformer 
(im Prinzip wie Fig. 429) diesen Wechselstrom in pulsierenden Gleich- 
strom. Leider aber ist dieser Hochspannungsgleichrichter ziemlich 
teuer. 
Einen grofen Fortschritt in der Róntgentechnik brachte die Kon- 
struktion der ,,Coolidge-Róhre". In ihr besteht die Kathode aus 
einem spiralig gewundenen Wolframdraht (auf Molybdänträger), der 
durch einen besonderen Strom bis zum Glühen (ca. 2000° C) geheizt 
wird. Eine solche Elektrode emittiert eine außerordentlich große Zahl 
von Elektronen. Die , Standard'-Coolidgeróhre wird mit 125 Kilovolt 
betrieben (entsprechend einer Funkenlànge von ca. 25 cm). Spátere Kon- 
struktionen gehen bis zu 300 Kilovolt und mehr hinauf, und liefern die 
hürtesten bekannten Róntgenstrahlen (Fig. 513 a). 
  
Fig. 513 b. 
  
Die der Wolfram-Antikathode (4) gegenüberstehende Glühkathode (G) ist in Fig. 513b 
vergrófert wiedergegeben. 
Für róntgenspektroskopische Zwecke werden derartige Róhren meist 
aus Metall gefertigt. 
Andere nach verwandten Prinzipien konstruierte Glühkathoden- 
róhren stammen von Lilienfeld, Philips, Siegbahn. 
     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
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