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430 VI. Elektrizität
Eine andere direkte Methode der Hártebestimmung beruht auf Messung des Durch-
dringungsvermógens. Man sendet z. B. die Strahlung zur Probe durch mit verschieden
dicken Platinblechen verschlossege kleine Óffnungen einer Bleiplatte auf einen Fluore-
szenzschirm, oder man verwendet einen Metallkeil. Je durchdringender die Strahlung, 68
durch desto dickere Platinschichten geht sie durch. Die selektive Absorption kann aber dens
nur bei einheitlicher Strahlung bestimmte Werte geben. Selbst die Kombination zweier Wie
Metalle wird für verschiedene Röhren und Betriebsmethoden meist verschieden wirken.
Die Bequemlichkeit dieser Methoden und der Umstand, daß die Resultate wenigstens in und
roher Annäherung richtig sind, erklären aber die starke Verwendung in der Praxis. Elek
Eine andere Methode beruht auf dem Stokesschen Gesetze. Ein Se- und
kundärstrahler wird ($ 408) nur dann Strahlen aussenden, wenn er von läng
kürzeren (härteren) Wellen getroifen wird, als seiner Eigenstrahlung ent- daß
spricht. Von z. B. fünf nebeneinanderliegenden Substanzen mit steigender Kat
Atomnummer strahlen also nur diejenigen bis zu einer bestimmten Atom- aso
nummer (Beobachtung mittels Photographie). Harte Strahlen erregen und
alle fünf Platten, weiche nur die erste. besp
Bei therapeutischer Verwendung der Róntgenstrahlung sollen Quo
die Strahlen oft erst in einer bestimmten Tiefe des Kórpers absor- m
biert werden. Allzu weiche Strahlen werden in der Epidermis absorbiert, pe
allzu harte durchstrahlen kleinere Weichteilschichten eventuell ohne such
Wirkung. Darum sind für Róntgenoskopie und -graphie alle Absorptions- digl
verhàltnisse von Wichtigkeit.
Intensitátsmesser beruhen auf chemischen oder ionisierenden
Wirkungen der Strahlen oder auf der Wármeentwicklung in der :
Röhre oder auf der Messung des durch die Röhre fließenden Stromes. 9 d
Auch diese Methoden sind nicht einwandfrei, besonders weil die quantitative Abhángig- Za
keit der chemischen oder ionisierenden Wirkungen von der Wellenlànge zu wenig bekannt ,
ist, oder weil nur die absorbierten Strahlen wirken, also die Wirkung der weichen Strahlen
darum die der harten überwiegt.
Da im allgemeinen das Produkt aus Strahlungsintensitát und Bestrah- 2
lungsdauer maßgeblich ist (vgl. photographische Wirkungen § 415), wird der ii
Begriff der Strahlendosis für dieses Produkt eingeführt. Derzeit gilt offiziell Die N
eine auf ionisierendeWirkung basierte Einheit der Dosis: ein Róntgen —1 R. keit
Definition: ,,Die absolute Einheit der Róntgenstrahlendosis wird 2
von der Räntgenstrahlenenergiemenge geliefert, die bei der Bestrahlung weils
von 1 cm? Luft von 18? C und 760 mm Druck bei voller Ausnützung der Ei
in der Luft gebildeten Elektronen und bei Ausschaltung von Wand- einer
wirkung eine so starke Leitfähigkeit erzeugt, daß die bei Sättigungsstrom Ei p
gemessene Elektrizitátsmenge eine elektrostatische Einheit betragt.” ponts
Im Jahre 1928 wurde als ,internationale Einheit“ 1r eingeführt, ist die
die sich von obiger deutscher Einheit ı R dadurch unterscheidet, daß gelade
sie sich auf o? statt 18* C bezieht. (1 R — 1,066 r.) Gung
Als Hauterythemdosis (Hauteinheitsdosis) gilt 1 H.E.D., das ist Hache
diejenige Dosis, nach deren Verabreichung in 8—ro Tagen eine schwache Form
Hautrótung auftritt. (r H. E. D. — ca. 600 R.)