Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
    
  
   
   
        
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
448 VI. Elektrizität 
  
keine Rollen spielen, können diese bei Aufnahme in die Blutbahn bei der Emanations- 
therapie oder auch bei Injcktion schwacher radioaktiver Präparate von Bedeutung werden. 
Die Heilwirkung zahlreicher Thermen, wie Gastein, Baden-Baden, Kreuznach usw. usw. 
wird heute wenigstens teilweise auf radioaktive Einflüsse zurückgeführt; tatsáchlich ist 
nachgewiesen, daB beim Trinken oder Inhalieren emanationshaltigen Wassers, ebeuso wie 
aus warmem Bade RaEm in die Blutbahn eintritt (vgl. $ 710). 
708. Zerfallstheorie. Rutherford und Soddy gelang es (1902), die 
Erscheinungen der Radioaktivität in der sogenannten Zerfalls- oder Um- 
wandlungs- oder Desaggregationstheorie verständlich zu machen. Da- 
nach sind die Atome radioaktiver Elemente keine unteilbaren letzten Ein- 
heiten der Materie, sondern relativ komplizierte, aus kleineren subatomi- 
stischen Elementarbestandsteilen zusammengesetzte Gebilde, die sich von 
den Atomen inaktiver 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Flemente dadurch T 
unterscheiden, daB die RR os s 
Anordnung der Be- PET E lan d 
standteile in ihnen in- me Zn = 
stabil ist, und daB bei SE | ThA| N So Per 
gleichzeitiger Aus- re rely ra Te 
scheidung eines oder | T TE) were: 
mehrerer Elementar- [RaCRaDFRaE}RaF| |AcEm, —|MsTh, Ms Thz Te RDTR | | gruppe 
bestandteile (a- oder Rap pRa Rar lin Th. 
B-Teilchen) sich eine |_| | [rag Psy hun 
neue Anordnung  ein- (8 | Rak] ma 
stellt. Infolge der An- [EI sm P eae - | 7 acu» 
derung der Zahl und M m S lees | elio 
Konfiguration der e le E üx sl. 
Bausteine besitzt die He) LL 
Neuanordnung geän- ; ero TAS 
derte physikalische nes e e Atom- 
und chemische Eigen- ev nummer 
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schaften, sie stellt ein 
Atom eines neuen Elementes dar. Ist das Umwandlungsprodukt 
selbst nicht stabil, so geht der Prozeß weiter; man spricht dann von einer 
Umwandlungsreihe mit einer größeren Anzahl von Zwischenprodukten, 
bis ein inaktives stabiles Endprodukt entsteht. In diesem Sinne unter- 
scheidet man heute drei Familien, die Uran-, Thorium- und Actinium- 
familie (vgl. Tabelle S. 454). Ob alle, auch die derzeit als inaktiv gelten- 
den Elemente solchen Umwandlungen unterliegen, nur so langsam, dab 
unsere Beobachtungsmethoden nicht hinreichen, ist derzeit nicht fest- 
stellbar. Weiter ergibt sich die sogenannte , Verschiebungsregel". 
Bei der Aussendung eines a-Teilchens verliert der Atomkern zwei positive 
Ladungen, die Kernladung und zugleich die ,, Atomnummer"' und damit 
die chemische Valenz sinkt um zwei Einheiten; das entstehende neue 
     
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