II. Mechanik
abgesehen von der Reibung, der Flüssigkeitsstrahl vertikal bis zur ur-
sprünglichen Hóhe emporspritzen.
Die Torricellische Gleichung enthàlt keinerlei Symbol einer Material-
konstante, welches Bezug nàhme auf die Beschaffenheit der Flüssigkeit :
Alle — idealen — Flüssigkeiten fließen gleich schnell aus,
genau wie alle Kórper gleich schnell fallen. Lassen wir aus
einem der GefáBe (Fig. 71 oder 72) einmal Quecksilber, das andere Mal
Wasser ausstrómen, so wird die AusfluDzeit in beiden Fällen fast die
gleiche sein.
Nach der gegebenen Gleichung muß das Quadrat der Ausströmungsgeschwindigkeit
oder der Ausflußmenge proportional sein der Druckhöhe. Wenn wir daher ein Gefäß
nehmen, welches in den Höhen I, 4, 9 cm vom Boden je eine Marke besitzt, so wird die Zeit,
die die Flüssigkeit braucht, um von 9 bis 4 oder von 4 bis 1 oder von 1 bis o zu sinken, die
gleiche sein. Ein Flüssigkeitsstrahl flieBt aus einem vollen Gefäß rascher aus als aus einem
weniger gefüllten.
Von dieser einfachen Theorie Torricellis aber entstehen Abweichungen in der Ausfluß-
menge bis zu 38 % durch Zusammenziehung des ausflieBenden Strahles, Contractio
venae, welche entsteht einmal, weil Teilchen von allen Seiten her gegen den aus-
fließenden Strahl strömen, und weil ferner ein molekularer, zusammenschnürender
Oberflàchendruck herrscht (8 90). Aus diesen beiden Gründen wird der ausflieBende
Flüssigkeitsstrahl konisch.
78. Flüssigkeitsstrom in einer Róhre. Wenn eine Flüssigkeit durch
eine lange, dünne Róhre fließt, so erfährt sie einmal eine äußere oder
gleitende Reibung an der festen Röhrenwand, dann aber auch eine
innere Reibung, weil jedes Flüssigkeitsteilchen parallel der Röhrenachse,
aber rascher im Inneren als am Rande strömt. Die gleitende Reibung ist
so groß, daß man in den meisten Fällen die an die feste Wand grenzende
Flüssigkeit als ruhend annehmen kann.
Etwas Ähnliches zeigt die Betrachtung eines Stromes oder Baches, wo
auch das Wasser in der Mitte am schnellsten fließt. Dadurch reiben sich
die Flüssigkeitsschichten aneinander: innere Reibung oder Viskosi-
tät. Beim Strömen einer Flüssigkeit durch Röhren gibt man also nur
eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit an.
An der Oberfläche eines Baches oder Stromes bemerkt man überdies verschiedene
Wirbelbewegungen. Solche Unregelmäßigkeiten, turbulente Bewegungen, kommen
sowohl in weiten, als in engen Röhren vor. Im Röhrensystem des Blutkreislaufes fehlen
sie fast ganz. Nur an Verzweigungs- und Knickungsstellen finden unregelmäßige
Stauungen u. dgl. statt.
79. Druckgefälle in einer gleich weiten Röhre. Es fließe (Fig. 73)
Flüssigkeit aus einem Gefäße G durch eine lange und dünne Röhre abc d
aus. Die Reibung in abcd stellt einen Widerstand vor, und darum
sinkt der Flüssigkeitsdruck nicht wie z. B. beim AusflieBen in Fig. 71
plôtzlich auf Null. Wir haben in abcd (Fig. 73) einen allmählich ab-
nehmenden Druck, wie solches die Flüssigkeitsdruckmesser aa! b», dd
anzeigen. (Die Anbringung solcher Manometer ändert am Ausstrómen
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