II. Mechanik
81. Statt die Röhre zwischen bc weiter zu machen, kann man eine
Querschnittsverbreiterung auch durch Verzweigungen erreichen. Es sei
Fig. 75 (von oben gesehen) abcd ein solches Rohrensystem oder ein FluB,
der sich zwischen b und c in verschiedene Kanäle teilt. Man spricht hier
von parallelen Strömungen oder von parallelen Röhren, wenn letztere
natürlich auch nicht geometrisch parallel sind. Hier gilt das früher Ge-
sagte. Die Gesamtflüssigkeitsmenge pro sec oder Stromstärke ist vor und
nach der Teilung gleich. Die Strômungs-
geschwindigkeit ist groß in ab und cd, klein
in den Zweigen bc; der Druck fällt stark von
a nach b, wenig von b nach ¢ und wieder stark
von c nach 4.
82. Ähnliche Verhältnisse finden wir im Blutkreislauf. Hier fließt das
Blut, durch die Herzpumpe getrieben, durch die großen Schlagadern
(analog wie ab in Fig. 75), dann durch die parallel geschalteten, immer
zahlreicher werdenden Arterienverzweigungen, die Blutkapillaren und
durch die Venenzweige, die sich wieder immer mehr vereinigen (analog bc)
und schlieBlich durch die Endvenen (analog cd) zum Herzen zurück.
Das Blutdruckgefille ist also im Anfang der Arterien groß, in den Kapil-
laren klein und sollte in den Venen wieder groß werden. Die komplizieren-
den physikalischen Verhältnisse dieser Erscheinungen werden wir später
besprechen (8 88, 89).
83. Läßt man aus dem Gefäße Fig. 73 eine stark viskose Flüssigkeit,
z. B. Glyzerin, Öl, Schwefelsäure, ausfließen, So. sind die Ausstrómungs-
geschwindigkeiten sehr klein. Das AusflieBen von Flüssigkeiten durch
làngere, enge Glaskapillaren ergibt ein Mittel, ihre Viskosität zu be-
stimmen. Solche Versuche wurden zuerst angestellt von dem französischen
Arzte Poiseuille, der die hier gültige, nach ihm genannte Formel angab.
r o S " p; n= Koeffizient der inneren Reibung, V — Volumen, / — Zeit,
r — lichter Radius, / = Länge der Kapillare, p — Druckdifferenz
n°
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zwischen Anfang und Ende des Rohres. Das Verhältnis einer Flüssig-
keit zu Wasser bezeichnet man als spezifische Viskosität oder Zähigkeit.
Bei 18° sind die Werte für N p
Wasser 0,010 56 I,000
Athylalkohol 0,0130 1,23
Athyläther 0,002 56 0,24
Rizinusôl 9,4 890
reines Glyzerin 11,0 1042.
Zur Bestimmung der Viskosität kleiner Flüssigkeitsmengen dient z. B. ein Apparat
nach W. R. Hess, dessen Hauptbestandteil Fig. 76 schematisch gibt. Es wird hier Wasser
und Blut verglichen: Von den beiden horizontalen Röhren hat I etwa den doppelten
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